Technische Fertigkeiten sind nicht alles. Diese Aussage passt auf UNCREATION wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Die Hanseaten präsentieren sich auf “Burning Blood“ mit schnellem und melodischen Death Metal, welcher zwar spielerisch einwandfrei, aber leider auch herzlos und uninspiriert aus den Boxen schallt. Wie in der Beilage erwähnt wird, so soll diese Produktion den Vergleich mit den Göteborger Genregründern nicht scheuen müssen. Dies ist schon eine ziemlich gewagte Aussage, denn UNCREATION können es zu keiner Zeit mit der skandinavischen Elite aufnehmen, eher wird bei diesen Bands fleißig Inspiration gesammelt, ohne einen Funken Eigenständigkeit zu erhalten.
Auch nach vielen Versuchen, diesem Album etwas abgewinnen zu können, gebe ich verzweifelt auf. Es gibt keinen einzigen Song, welcher sich im Gehör festsetzt oder einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Die Riffs und Melodien klingen wie tausendmal gehört und setzen zu keiner Zeit Duftmarken. Natürlich beinhalten die Stücke, so wie der Opener “Uncreation“ oder das fiese “Existence“, recht ansprechende Parts, allerdings werden diese wenigen Lichtblicke recht schnell durch Eintönigkeit und viel austauschbares Material wieder zunichte gemacht.
Dies ist äußerst bedauerlich, denn die Hamburger beherrschen definitiv ihre Instrumente und wissen, wie man es ordentlich krachen lässt. Die transparente Produktion von Dan Swanö tut hier auch ihr Übriges. Die zwischen Groove und Leads wechselnden Gitarren sorgen für Aufsehen, während die Drums einen ordentlichen Rhythmusteppich mit viel Druck produzieren. Hinzu gesellen sich angenehme Growls und Screams, die eigentlich zu keiner Zeit langweilen würden.
Aber das nützt alles nichts, wenn das Songwriting durch das Fehlen eines roten Fadens oder Eigenständigkeit leidet. Vielleicht sollten die Musiker versuchen, weniger sich selbst in ein gutes Licht zu rücken, sondern mehr an einem gemeinsamen Kontext arbeiten. Denn so klingt “Burning Blood“ wie eine Collage von fünf talentierten Einzelpersonen.
Mit “Burning Blood“ haben UNCREATION keinen Meilenstein abgeliefert, eher verschlägt es die Musiker ins untere Mittelfeld. Technisch ist diese Platte sicherlich eindrucksvoll, aber leider fehlt es einfach an Eigenständigkeit und einem ausgewogenen Songwriting. Vielleicht klappt es mit zukünftigen Veröffentlichungen besser.
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