Unchained - Code Of Persistence

Review

Bereits 1999 gründete Frontmann Tobias Engel den Vorgänger zu UNCHAINED im zarten Alter von elf Jahren. Die üblichen Widrigkeiten werfen die Band hin und wieder etwas zurück, so dass “Code Of Persistence”, das Debütalbum des Kleeblatts, erst Ende 2011 veröffentlicht werden konnte. Das ist aber kein Beinbruch, wie sich im Folgenden herausstellt.

Musikalisch kann das Debüt der aus dem Saarland stammenden Band durchaus überzeugen. UNCHAINED legen sich nicht auf einen Musikstil fest, sondern toben sich in verschiedenen Genres aus. Man findet auf “Code Of Persistence” sowohl Anlehnungen an den traditionellen Metal-Sound, als auch beispielsweise an moderne Elemente und Elchtod-Fragmente wie dezent eingesetzte Growls. Die Zutaten mischt die Band auf erfrischende Weise zu einem interessanten Potpourri und versucht so ihren eigenen Stil zu kreieren. Das steht Songs wie dem Opener “Inside My Cage”, “Jealousy” oder “Sidewalk” gut zu Gesicht, weil sie schön abwechslungsreich daher kommen und man UNCHAINED anmerkt, dass sie sich viele Gedanken zu den einzelnen Stücken während des Songwritingprozesses gemacht haben. Mal wird das Gaspedal durchgetreten, mal bestimmen ruhige, akustische Passagen das Geschehen. Dann wieder lässt man einfach die zweistimmigen Gitarrenmelodien im Vordergrund stehen und erinnert so an alte Helden. Auch die Produktion kann sich sehen lassen und bietet den Songs genau den Raum, den sie brauchen, um sich optimal entfalten zu können. Es macht echt Spaß den – immer noch recht jungen – Musikern zu zuhören. Mit “Explanations” haben die Jungs sogar einen potentiellen Hit auf ihrem Debütalbum, der sich im Alternative Radio sicherlich nicht schlecht machen würde, zumal der Refrain richtig gut ins Ohr geht.

Das Problem an jenem Song und der Platte im Allgemeinen sind aber die Vocals von Frontmann Tobias Engel. Man kann zwar eindeutig eruieren, wo er mit seiner Stimme hin möchte und was er sich für die Songs gesanglich vorstellt, leider kann er aber seine Vorstellungen nicht gänzlich umsetzen. Hier und da klingt seine Stimme etwas zu dünn und auch die Töne trifft er nicht immer sauber. Würde es sich hierbei um eine Problematik bei nur einem Song handeln, könnte man darüber hinweg sehen. Leider ziehen sich die schwachen Vocals aber wie ein roter Faden durch “Code Of Persistence” und fallen vor allem in den ruhigen Momenten zu sehr ins Gewicht, als das man hier mehr Punkte geben könnte.

01.05.2012

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