Die 1997 in Chicago gegründeten UMPHREY’S MCGEE haben sich einer wilden Stil-Mixtur aus Rock, Jazz, Punk, Psychedelic, Fusion, Blues und sogar Latin Rock verschrieben. Das Ganze wird auf einem sehr progressiven Level gezockt. Die Band befindet sich damit in der so genannten Jamband-Szene. Anspruchsvolle Rockmusik, die stets ein wenig improvisiert, aber auch sehr relaxt klingt, dürfte wohl die treffendste Umschreibung sein. Mir persönlich fallen zum Vergleich Bands wie SPOCKS BEARD, ein wenig rockigere DREAM THEATER oder vielleicht auch mit Abstrichen PORCUPINE TREE ein. Lässt man die Musik ein wenig auf sich wirken, erkennt man allerdings auch Verwandtschaften zu FRANK ZAPPA, POLICE und den DIXIE DREGS. Bei „Anchor Drops“ handelt es sich bereits um die fünfte CD, allerdings um die erste, welche in Europa veröffentlicht wurde. Und diese Erfahrung hört man UMPHREY’S MCGEE einfach an. Hier stimmt wirklich jeder Ton, jeder Song zeichnet sich durch einen fetten, mitreissenden Groove aus, die Band spielt sehr tight zusammen. Und das, obwohl viele vertrackte Rhythmen vertreten sind. Punkige Strukturen treffen auf Country-Klänge, südamerikanisches Latin-Feeling auf bluesrockige Grooves, mehrstimmige Gesangsparts auf psychedelische und jazzrockige Elemente. Hier wird Stilvielfalt gross geschrieben. Desweiteren ist festzuhalten, dass die Songs auch mit einer ungeheuren Dynamik bestechen. Die CD ist perfekt produziert, alle Instrumente sind klar und deutlich zu hören und sehr naturgetreu wiedergegeben. Dieses Album ist bestimmt nichts für Otto-Normal-Metaller, aber offene Prog-Rock-Fans sollten ein Ohr riskieren!
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