Umbra Et Imago - Memento Mori
Review
Sie waren schon immer einzigartig! Es gibt wohl keine andere Band, deren Fans mehr Aufkleber an den Heckscheiben haben, als die der deutschen Goth´n Sex Truppe UMBRA ET IMAGO. Alleine 3 Autos sind mir in unserem Provinzkaff bekannt, die sich den Schriftzug der „wesenlosen Schatten“ auf ihre Rücksicht geklatscht haben. Genau jene Freaks haben das neue Album der Band schon sehnsüchtig erwartet haben. „Memento Mori“ nennt sich das edle Stück und es zeigt, dass straighter Gothicmetal noch lange kein Auslaufmodel ist. Wo andere Bands mit englischen Standardfloskeln ihre textliche Malerei betreiben, da lassen sich UMBRA ET IMAGO auf kaltes Deutsch ein und erinnern dadurch etwas stark an RAMMSTEIN, um nur den bekanntesten Vertreter ähnlicher Bands zu nennen. Mit sehr direkten Titeln wie „Der Wahnsinn“, „Stoppt die Lügen“ oder „Schlag mich“ zeigt Mozart erneut seinen Hang zur SM-Szene, was er bereits mit der im Jahre 2002 erschienenen DVD erschöpfend dargestellt hat. „Memento Mori“ ist die logische Fortsetzung UMBRA ET IMAGO´s, einer Band, die mit bombastischen Flair beweist, dass es auch auf tiefgründigen Gothicmetal so richtig abgehen kann. Das Album zeigt eine extravagante Mischung aus leicht atmosphärisch anmutenden Songs, verknüpft mit teils richtig bedrohlichen Sprechgesängen. Das trockene Deutsch wirkt dabei sehr selbstbewusst und spiegelt mitunter die bewusst erzeugte Dominanz wieder. UMBRA ET IMAGO haben es auch in diesem Jahr wieder geschafft, musikalisch brilliante Songs in ein abwechslungsreiches Gewand zu stecken und schaffen mit gängigen Mitteln ein superbes Album. „Memento Mori“ kommt mit zerfetzender Wucht und lässt in der Gothicszene wieder frischen Wind aufleben. Ein Album, das nicht nur den schwarzen Gestalten gefallen wird, sondern durch leichte Newmetaltendenzen ohne weiteres in diesem Genre Fuß fassen könnte. Spielerisch perfekt, selbstbewusst bis ins letzte Detail und vor allem sehr kreativ. Auffallend, innovativer als der Vorgänger und vor allen viel facettenreicher. Was will man eigentlich mehr?