Mozart und Umbra Et Imago – es scheint in diesem Punkt scheinbar nur ein für oder wider zu geben. Und genauso uneins präsentiert sich auch die schwarze Szene in diesem Punkt: Die Einen finden den Prolet-Philosoph und Dichter „kultig“, die anderen lachen sich über seine teils peinlichen Auftritte und Aussagen schlapp. Kein Wunder, der Mann scheint es zu lieben, im Rampenlicht zu stehen und dafür ist ihm jedes Mittel recht, und sei es die Verteidigung seiner SadoMaso Sexpraktiken in Peep. Eines weiteren Kommentares enthalte ich mich an dieser Stelle also besser und wende mich der Musik auf dem neuen Longplayer „Machina Mundi“ zu…
Zugegeben: Bisher konnten die Karlsruher mich nicht sonderlich überzeugen, klang mir ihr bisheriges Schaffen doch arg unausgereift und aufgesetzt, aber so langsam, ja, so langsam scheint man eine Linie zu finden.
Das Intro überspringt man am besten um gleich bei dem besten Track des Album zu landen: „Erwachet“ ist ein netter, kleiner und äußerst fetziger Gothic Metal Song, der sich direkt in die Gehörgänge frißt, dank des guten und dynamischen Aufbaus und des eingängigen Refrains. Ich bin erstaunt, das hätte ich jetzt echt nicht erwartet vorzufinden, aber der Gastauftritt von Felix und Lotte (noch, bzw. ex-Crematory) scheint den Jungs gut getan zu haben. Ein Vorteil auch, daß Mozart auf das Singen verzichtet und lieber eine Art Rammstein-mäßigen Sprechgesang abläßt, inklusive dem obligatorisch gerolltem „R“. Danach wird es wieder etwas langweiliger, nur um dann mit „Alles Schwarz“ und „Milch“ noch einmal zu zeigen, daß man Umbra Et Imago musikalisch durchaus ernst nehmen kann. „Alles Schwarz“ hat ein leicht mittelalterliche Atmosphäre und „Milch“ ist wieder sehr eingängig, wenn auch textlich nicht gerade berauschend. Ach ja, Texte: Bis auf „Erwachet“ und „Alles Schwarz“ ignoriert man diese besser, denn was hier teilweise von Stapel gelassen wird ist schon nicht mehr mit „lächerlich“ zu erfassen. Sprüche wie „…laß die Grobheit aus dir raus, denn so sehen wahre Männer aus“ oder „Ist deine Möse nicht der Quell aller Liebe“ sind einfach nicht mehr zu überbieten und gehören eigentlich eher in die Mülltonne als in ein Booklet.
Aber Mozart liebt Selbstdarstellung und die zelebriert er wieder mal exzessiv in dem Booklet seiner neuen CD, von der schleimigen Eigenwerbung mal ganz abgesehen („Wenn die Band Mucke will: Spirit Shop, Karlsruhe“. Will jemand raten wer damit seine schwarzen Brötchen verdient?). Also: Booklet meiden, am besten einfach in der Hülle stecken lassen und die drei erwähnten Tracks genießen. Der Rest ist leider durch die Singstimme Mozarts etwas schwerer verdaulich, geht musikalisch aber völlig in Ordnung, auch wenn man manchmal etwas zu pseudo-atmosphärisch zur Sache geht und es nicht mit den langsamen Liedern übertreiben sollte.
Sorry him, aber, mein Gott was für ein SCHEISS ! KOTZ!!! BÄÄÄÄÄÄÄHHHHHH!!! Hoffentlich besucht mich nachher nicht die Geschmackspolizei…
Es war schon immer sehr einfach eine Sache zu kritisieren,als sich tiefgehend damit zu beschäftigen. Wer Fahrstuhlmusik erwartet, liegt hier sicherlich voll daneben. Texte und Gesang bedürfen einiger Gewöhnung. Dafür bekommt man dann aber eine herrliche, abwechslungsreiche Scheibe, die eine wunderbare Atmosphäre ausstrahlt. Anspieltipps: Machina Mundi, Erwachet, Es brennt die Sehnsucht.