Ulysses - The Gift Of Tears

Review

„The Gift Of Tears“ ist der erste Auftritt der niederländischen Progband ULYSSES auf metal.de, die bereits 2001 die Demo „Eclectic“ und 2003 das Debütalbum „Symbioses“ veröffentlicht hat. Musikalisch bewegt man sich im durchaus ziemlich komplexen Bereich von Bands wie DREAM THEATER oder SIEGES EVEN, probiert sich des öfteren an zahlreichen melodischen Breaks und hat mit „How Much More“ und „Anat“ auch zwei Songs jenseits der zehn Minuten im Rennen. Und eigentlich hat sich, die an Gesang und Bass mit Michael Hos und Casper Kroon neu besetzte Truppe, auch einen idealen Zeitpunkt ausgesucht: Die letzte Veröffentlichung des Traumtheaters ist verhältnismäßig lange her, der Abend der Belagerung hat sich mittlerweile aufgelöst, und komplexer Prog scheint in Zeiten von VISION DIVINE ohnehin Seltenheitswert zu haben.

Dennoch fällt es der Band während den ersten Hördurchläufen schwer, überdurchschnittliche Akzente zu setzen. Das fängt schon bei der Produktion an, die im besten Falle noch als „retro“ zu bezeichnen ist. Klar ist es angenehm, wenn ein ein Schlagzeuger sein Instrument mal nicht wie Mike Portnoy zu Tode triggert, aber im Allgemeinen wirkt die Abmischung auf „The Gift Of Tears“ eher matschig und in den Synths ein wenig zu klebrig. So ist es auch ein wenig anstrengend, den mit Breaks mehr als ausgelasteten Songs zu folgen. Obwohl viele Melodiepassagen oder Akkordmodulationen wirklich Spaß machen, muss jeder selbst entscheiden, ob er die erforderliche Einarbeitungszeit in Kauf nimmt, um die meist sehr komplexen roten Fäden der Songs zu begreifen. Genug Gedanken scheint sich die Band aber durchaus gemacht zu haben: Ein wenig Lebensphilosophie wie im Opener „Family Portrait“, oder die fünfzehnminütige Geschichte über den Tod einer zweijährigen Tochter in „Anat“, steigern den Unterhaltungswert stark und erklären auch die drei Arbeitsjahre, die „The Gift Of Tears“ gekostet hat.

Zu einer Topwertung hat es trotzdem nicht gereicht. Dafür fehlt einfach in der einstündigen Spieldauer die gewisse Innovation und Experimentierwut. Wer sich trotzdem bis zur nächsten DREAM THEATER ein paar Hördurchläufe gut unterhalten fühlen will, darf bei „The Gift Of Tears“ schonmal zuschlagen.

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20.02.2009

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