Ulverheim - När Dimman Lättar

Review

Ein offenbar wachsendes Projekt ist ULVERHEIM – ursprünglich vom ehemaligen THORNIUM-Gitarristen und Namensgeber Ulverheim als Solounternehmen gegründet, haben wir es mittlerweile nicht nur mit einer vollständigen Band zu tun, sondern mit dem vorliegenden Debüt „När Dimman Lättar“ auch mit einer Platte, die THORNIUM das Wasser reicht. Das geht wohl, wenn auch im kleinen Rahmen, als Erfolgsgeschichte durch.

Aber eines nach dem anderen: Zunächst offenbart sich „När Dimman Lättar“ nämlich als ziemlich piefig-durchschnittliches schwedisches Black Metal-Album. Dieser Eindruck wird Stück für Stück dekonstruiert: Black Metal stimmt nachwievor (auch wenn Black n‘ Roll ebenfalls durchgehen würde), aber eigentlich klingt die Truppe eher norwegisch. Piefig triffts auch nicht, denn die neun Stücke sind eigentlich relativ dynamisch und in sich durchaus abwechslungsreich. Das Tempo pendelt von zügigen Blast-Passagen über Midtempo-Doublebass bis zu rockig-bösen Stampfern („Terror“). Die ohrwurmige Eingängigkeit von CARPATHIAN FOREST oder die kriechende Bösartigkeit von SATYRICON erreichen ULVERHEIM zwar nicht, aber stilistisch weit davon entfernt sind sie nicht. Die Kombination klassischer Black Metal-Sounds mit ambienten Intros, die richtig Atmosphäre erzeugen, funktioniert übrigens auch hier wieder sehr gut (beste Beispiele: Das in Teilen 1:1 aus „Fuel For Hatred“ entlehnte „Levande Bergravd“ oder das abschließende „Pest“). Dieses Erfolgsrezept fährt das Quartett ab dem Scheitelpunkt des Albums dann auch konsequent und sorgt damit leider in der zweiten Hälfte für latente Langeweile – damit ist zumindest ein Teil des Ersteindrucks dann doch bestätigt.

„När Dimman Lättar“ ist weit davon entfernt, ein wirklich packendes Black Metal-Album zu sein, aber es ist sauber umgesetzt und hält den einen oder anderen netten Moment bereit. Für das nächste Mal würde ich ein bisschen mehr Eigenständigkeit, eine weniger digitale Produktion und einen talentierten Coverdesigner empfehlen.

06.12.2011
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