Ultra Vomit - Objectif : Thunes

Review

Beim Namen „Ultra Vomit“ dachte ich ganz ehrlich zuerst an irgendeinen Goregrind-Verschnitt. Ganz klar, dass da brutales Gemetzel zu erwarten war. Tja, ganz klar daneben getippt.

Die Franzosen von ULTRA VOMIT singen nämlich weder über ultrastarke Kotzkrämpfe, noch wollen sie selbige hervorrufen. Wenn man die ersten Songs ihres neuen Albums „Objectif : Thunes“ hinter sich gebracht hat, vermutet man eher, dass man hier eine französische Version von J.B.O. vor sich hat.
Auf ihrer Langrille verwursten und parodieren die vier (ehemals fünf) nämlich ausnahmslos alles, was ihnen in der großen Wühlkiste des Schwermetalls in die Finger kommt. Heavy Metal, Black Metal, Death Metal, Power-Gejodel und Hardcore-Gebrüll, moderne Sounds, Country und gut gereifter Rock ’n‘ Roll. Das ganze kombinieren sie mit ihrem persönlichen Humor, für den man am besten noch eine Portion Sprachkenntnisse mitbringen sollte, um den Klamauk auch 100%ig zu verstehen.

Hier soll quasi kein Auge trocken bleiben und jeder Gast bedient werden. Dabei schrecken die Herren um ‚Le Roi Fetus‘ auch nicht vor Cover-Verballhornungen wie bei „Morbid Cocker“ (You Can Leave Your Hat On) oder „Candidal Corpse“ nicht zurück. Auf Quarknummern wie „Jack Chirac“, „Pauv‘ Connard“ oder „Mechanical Chiwawa“ folgt mit „Condemned To Headbang“ eine der vielen Albumweisheiten.

Neben dem ausgeprägten Humor steht die Liebe zur Musik. Die Frage ist allerdings immer, ob dies vom Hörer auch in dieser Zweiteilung verstanden wird. So ganz sicher bin ich mir bei dieser Platte nicht, welche Seite überwiegt. Todernst wollen sie ganz sicher nicht genommen werden. Allerdings erreichen sie damit längst nicht die Klasse der Kanadier ZIMMERS HOLE. Die haben sich den reinen Parodie-Schuh nie anziehen wollen, und gerade ihr letztes Album war eine wahre Götterode an den Metal.
Dass auch ULTRA VOMIT den Metal nicht verkackeiern sondern einfach nur feiern, kommt schon rüber, allerdings muß man auch zugeben, dass dieses Konzept schon einigermaßen abgegriffen ist – und eben auch bessere Vorbilder kennt.

10.11.2008
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