ULTHAR als amerikanische Death Metaller sollten nicht mit den deutschen ULTHA, Black Metal, verwechselt werden. Ähnlich der Verwirrung mit NAGELFAR und NAGLFAR ist auch hier nur ein Buchstabe anders, der die Musik dahinter allerdings auch verändert. Beide eint das lovecraft’sche Namens-Vorbild, die Herangehensweise ist höchst unterschiedlich. Trotzdem kann ein gewisser schwarzmetallischer Anteil im Death Metal von ULTHAR nicht ganz geleugnet werden. Hauptsächlich über Leadmelodien, aber auch die schauerliche Atmosphäre, die das neue Album „Providence“ teilweise ausmacht.
„Providence“ – Modriger Death-Metal mit atmosphärischem Schwarz-Stahl-Einschlag zwischendurch
Bricht Opener „Churn“ noch schnell und präzise wie eine Abrissbirne die Hörerwände ein, überrascht „Undying Spear“ mit stimmungsvollem Intro, anspruchsvollen, orientalisch anmutenden akustischen Leads, ehe wieder der Death Metal die Oberhand behält, aber hier statt primitiv vorwärts planierend eher verwinkelt und auch technisch nicht zu verachten sich seinen Weg sucht. Der Black-Metal-Aspekt ist hier in den Leads und der Stimmung durchaus rauszuhören. Übrigens ebenso in den Screams, die neben dem sonstigen Gurgeln zwar nicht häufig vorkommen, aber dafür umso effektiver eingesetzt vorkommen.
Nachfolger und Titelsong „Providence“ ist getragener und mehr im Midtempo unterwegs, ehe kurz vor Ende noch einmal das Tempo angezogen wird und dissonante Riffs einen quälen. Horror-Samples zwischendurch geben „Providence“ statt nerviger Songstreckung eher noch eine passende Ergänzung zur Seite. Auch die restlichen Songs sind etwas verwinkelt und wollen sich nicht sofortig festsetzen. Im Gegensatz zum normalerweise stumpfen und geradeaus agierenden Death Metal gibt es hier häufiger rhythmische Spielereien, krumme Riffs und Takte, mehr Experimentieren im Rahmen des Sounds. Das belohnt häufigeres Hören. Alles in allem ist das aber eher zum Nachteil der Atmosphäre und auch der Langzeitwirkung von „Providence zu bewerten. Nach starkem Einstieg werden nämlich leider wenig bis gar keine spannenden Überraschungen oder atmosphärisch starke Songs gefunden. Somit bleibt „Providence“ doch leider unter seinen Möglichkeiten, die ohrenscheinlich dank der instrumentalen Fähigkeiten der Mitglieder durchaus gegeben sind.
ULTLHAR werden ihre Fans finden
ULTHAR werden sicherlich ihre Fans finden, sind aber noch zu beschränkt auf das Erfüllen ihrer Genre-Charakteristika, um wirklich positiv aus dem Wust an Old-School Death Metal, der da draussen sein Unwesen treibt, wirklich herauszustechen. Trotzdem ein Reinhören wert für alle, die nicht genug von TOMB MOLD, VASTUM, GATECREEPER und Konsorten bekommen können.
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