ULTAR aus Russland, welche bisher unter dem Namen DEAFKNIFE aktiv waren, aber vermutlich aus Gründen der Distinktion von den inhaltlich und musikalisch ähnlichen DEAFHEAVEN den Namen wechselten, veröffentlichen mit dem vorliegenden Album „Kadath“ ihr Debüt im gleichen Jahr der Bandgründung bzw. Umbenennung.
ULTAR = DEAFKNIFE ≠ DEAFHEAVEN
Im direkten Vergleich zu DEAFKNIFE wirken ULTAR reifer und erwachsener. „Kadath“ ist gesetzter und weiter entwickelt als die bisherigen Veröffentlichungen der Russen. In den meisten Momenten bleiben ULTAR im Bereich des verträumt spielerischen, die Querverbindungen zu Shoegaze und Dream Pop sind nicht von der Hand zu weisen. Am besten gefallen ULTAR allerdings, wenn die Bremse, wie im zweiten Stück „Azathoth“, gelöst wird und mehr dem Black Metal zugewandt musiziert wird. Ohne Zweifel, ULTAR stecken knietief im Post-Black Metal, musikalisch sowie hinsichtlich der Attitüde. Mit dem ursprünglichen Gedanken der skandinavischen Bewegung hat dies daher im Wesentlichen nur noch wenige Parallelen hinsichtlich musikalischer und inhaltlicher Ausdifferenzierung. Corpsepaint? Sicherlich nicht.
Musik? Lyrik?
Aber metal.de ist keine Modezeitschrift, von daher sollte der gute musikalische Ansatz durchaus honoriert werden. Für die Musik des Debütalbums können wir sofort sechs Punkte stehen lassen. Erfreulicherweise wurden sämtliche Texte auch in englisch abgedruckt. Von erstaunlicher lyrischer Schönheit und Klarheit ist der Text zum vierten Stück „Xasthur“:
We will never become better
While the grapes of hesitation are growing inside us.
The seed of evil ist planted deeply inside our souls,
Entwining around the thousands of dead branches.
This place will rot.
We’ve become elder, but not older.
Everything you love will vanish in emptiness.
Für die Texte bleibt noch ein zusätzlicher Punkt stehen, sodass wir summa summarum sieben Punkte und eine Empfehlung vergeben.
Gut