ULRIKA BODÉN ist eine der wichtigsten schwedischen Folkloresängerinnen, und wer sich für traditionelle skandinavische Musik interessiert, kann mit ihren nunmehr drei Soloalben nichts verkehrt machen. Unter anderem war sie auch eine der beiden Sängerinnen der großartigen und leider aufgelösten RANARIM, die eine etwas weniger traditionelle, leicht modernisierte Folk-Version spielten. Auf ihren Soloalben geht Ulrika jedoch der reinen Lehre ihrer heimatlichen Folklore nach und nimmt Lieder aus dem Ångermanland in den dortigen Mundarten auf.
Diesmal singt Ulrika mit glockenheller, gefühlvoller Stimme eine Auswahl aus der Sammlung von Nicke Sjödin. Schon der Umstand, dass diese Lieder in der Überlieferung geformt wurden und sich in ihr bewährt haben, sorgt dafür, dass es hier keine schwachen Stücke gibt. Die Stimmungen reichen dabei von sommerlichem Frohsinn über nachdenkliche Momente bis zur sakralen Andacht (einschließlich einer erstaunlichen, weil kitschfreien Version von „Stille Nacht“). Nicht nur die Lieder selbst, auch die Arrangements und die Instrumentierung sind ganz berückend. Der Gesang wird sparsam, aber mit einer reichen Auswahl althergebrachter Instrumente begleitet, darunter Nyckelharpa, Harmonium, Tenorgitarre und Flöten wie die Månmarkapipa und die Härjedalspipa – um nur einen kleinen Ausschnitt aus diesem Reigen zu nennen. Zu den Gastmusikern, die sich dafür auf „Kôrksangern“ versammeln, gehört erfreulicherweise die halbe RANARIM-Belegschaft, die auch hier wieder mit ihrem Können glänzt.
„Kôrksangern“ ist nicht ganz so wildromantisch und urig wie seine beiden Vorgänger, sondern eher Musik im Sonntagskleid, dabei aber ungekünstelt wie eh und je. Wie heißt es so schön: Die Lieder stehen im Vordergrund, nicht die Musiker. Die Texte sind mit Erläuterungen in Schwedisch und Englisch abgedruckt, wie das bei Westpark-Veröffentlichungen üblich ist.
Ääähh METAL.de, oder nich? Was zum Teufel? Und demnächst dann Taylor Swift hier?
Ein Blick über den Tellerrand hat noch niemandem geschadet. Abgesehen davon ist das nicht die einzige Rezension aus dem Bereich Folk auf dieser Seite.
Muss man wirklich noch auf Scheuklappenträger eingehen?
Westpark hat einige interessante Band im Programm…