Ulcerate - Vermis

Review

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Wut, Trostlosigkeit, Frustration und abgrundtiefer Hass: Mehr braucht es eigentlich nicht, um das neue Album aus dem Hause ULCERATE zu umschreiben. Mit dem ausdrucksstarken Titel “Vermis“ bringen es die Neuseeländer dennoch perfekt auf den Punkt, denn ebenso facettenreich, undurchdringlich und von wirren Windungen durchzogen wie das Gehirn selbst, ist auch eben “Vermis“ fordernd, verstrickt und auf Anhieb schwer in seiner Gesamtheit zu erfassen.

Langsam einen Strudel aus purer Dunkelheit erschaffend, bereitet das knapp dreiminütige Intro “Odium“ auf das Kommende vor. Denn sobald man sich konzentriert dieser unheilvollen Reise widmet, wird man mit unzähligen monolithischen Riffs, Disharmonien und schwindelerregendem Drum-Parts belohnt. Man merkt zu jeder Sekunde, dass sich die Musiker Zeit genommen haben, um aus “Vermis“ die Quintessenz ihres musikalischen Schaffens herauszuholen. Seien es atmosphärische, klebrige Passagen wie in “Weight Of Emptiness“ oder wilde Eruptionen ala “Confronting Entropy“, ULCERATE treffen zu jeder Sekunde den Nerv des Hörers. Allerdings verliert man bei der an Perfektion kratzenden Komplexität in den ersten Durchgängen öfters mal den Überblick, was viele weitere Anläufe nötig macht, um “Vermis“ in seiner ganzen Pracht und Erhabenheit zu verstehen. Aber genau das ist es auch, was ULCERATE als eine der anspruchsvollsten Acts auf diesem Planeten erscheinen lässt.

Den einzigen Vorwurf, welchen man allerdings den Neuseeländern hier machen könnte, wäre, dass es ein wenig an Hits der Marke “Omens“ oder dem Titelsong des Vorgängers “The Destroyers Of All“ fehlt. Aber das ist eindeutig Kritik auf extrem hohem Niveau, denn ULCERATE erschaffen mit diesem Werk einen Brocken purer Negativität, weshalb Fans von Melodien und catchigen Hooklines besser die Finger von “Vermis“ lassen sollten. Hier bekommt man genau das, was man von ULCERATE erwartet: Intelligenten, authentischen und sperrigen Death Metal, welcher aus seiner Komplexität und Dichte seine Kraft zieht und immer wieder mit neuen Details überrascht, Langzeitwirkung inklusive!

Was soll man nach so einer Reise voller Zerfahrenheit und Frustration noch sagen? ULCERATE melden sich endlich wieder lautstark zurück und liefern genau die Art von individueller Musik, auf welche man viel zu lange warten musste. Bei so viel Eigenständigkeit und Innovation kann man der Band nur das Beste wünschen. “Vermis“ zählt für mich jetzt schon eindeutig zu den Highlights des Jahres!

05.09.2013

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