Uhrijuhla - Uhrijuhla

Review

Nach dem finnischen Titel des Horror-Films „The Wicker Man“ hat sich die Formation UHRIJUHLA benannt und verfügt mit XYSMA-Sänger Janitor Muurinen und CALLISTO-Gitarrist Markus Myllykangas über einige durchaus bekannte Namen im Line-Up, von einer „Supergroup“, wie es uns das Label verhökern will. Davon, denke ich, kann man hier nicht sprechen, auch wenn es sich offenbar um eine Anhäufung von Prominenten der finnischen Musik-Szene handelt.

Mir jedenfalls war Janitor’s weiblicher Gegenpart namens Olga bis dato gänzlich unbekannt, auch wenn die Dame bereits über eine durchaus bemerkenswerte Karriere als Solo-Künstlerin in der Heimat zurückblicken kann. Ebenso neu ist für mich auch der Name Kauko Röyhkä, den in Finnland offenbar auch jeder Freund von Musik längst kennt, schließlich hat der gute Mann nicht nur langjährige Erfahrung, sondern auch verdammt gute Reputation als Songwriter in der Biographie stehen.

So viel erst mal zur Vorgeschichte des Unternehmens UHRIJUHLA, das vor gut drei Jahren an den Start gebracht wurde, um die Welt mit der bandeigenen Auffassung von „Progressive Rock“ zu erfreuen. Damit lässt sich „Uhrijuhla“ meiner Meinung nach aber nur bedingt beschreiben, auch wenn dieser als Basis sehr wohl auszumachen ist.

Die, durch die finnischen Gesangsbeiträge zwar nur schwer nachvollziehbaren, aber dennoch tiefschürfenden, zum Teil von elegischer Melancholie geprägten Kompositionen lassen darüber hinaus aber auch einen überdeutlichen Hang ins Psychedelische vernehmen, wobei diese vorwiegend durch Olga’s Gänsehaut-Organ phasenweise auch an THE DEVIL’S BLOOD oder JESS AND THE ANCIENT ONES denken lassen, jedoch deutlich sanftmütiger aus den Boxen kommen.

Rein musikalisch gesehen hat die „Supergroup“ damit aber kaum etwas gemeinsam, viel eher muss man sich eine teilweise leider etwas zäh angelegte, dafür speziell dadurch fast schon manisch anmutende Melange vorstellen, die auf der eine Seite in HAWKWIND’sche Space Rock-Sphären vor sich hingleitet, ab und an gen PINK FLOYD tendierende Passagen enthält und zudem von einer fast schon poppig (!) anmutenden Melodik geprägt ist.

Liebhabermusik nennt man das wohl – wobei dem Rockmusik-Connaisseur allerdings auch mit auf den Weg gegeben werden muss, dass nicht nur ein gewisses Toleranzlevel mitgebracht werden muss, um den Sound von UHRIJUHLA überhaupt lieb gewinnen zu können, sondern auch ein amtliche Dosis Geduld und Hingabe.

10.01.2013
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