UFOMAMMUT überzeugen weniger durch ausgefeilte Songs, sondern punkten stets mit ihrem Sound und neuen Ideen. Entrückt wie ein Ufo und fett wie ein Mammut klingt dementsprechend auch „Hidden“, der inzwischen zehnte Langspieler der Italiener.
Die psychedelisch angehauchte Sludge-Band war vor gut 20 Jahren ein lohnenswerter Geheimtipp und wurde um 2010 mit dem Album „Eve“ zu einem der Flaggschiffe des Genres. So richtig durchstarten konnte das zottelige Ufo aber nie und war während der Pandemie fast weg vom Fenster. „Fenice“ aus 2022 machte als Lebenszeichen zwar Mut, konnte aber nur bedingt überzeugen.
UFOMAMMUT entführen in eine psychedelische Finsternis
„Hidden“ hat zumindest mehr Wumms im Gepäck als sein Vorgänger. So brachial hat man UFOMAMMUT zuletzt auf „Ecate“ gehört, so heavy auf „8„. Strahlte erstgenanntes Album eine gnadenlos walzende Finsternis aus, zeigte sich die Band auf dem damaligen Nachfolger von ihrer rockigen Seite.
Der neue Langspieler scheint diese beiden Aspekte vereinen zu wollen. „Hidden“ ist ein düsteres Schleimmeer, das mit viel Groove aus den Boxen schwappt. Leider sind die Songs zu sperrig, um zu hypnotisieren und gleichzeitig zu träge, um belebend zu wirken.
Zudem ist das Album selbst für Genrestandards zu matschig produziert und übersteuert regelmäßig. Das mag als Soundexperiment zwar ganz interessant sein, angenehm sind die immer wieder aus den Boxen fiependen, zahnarztbohrerhohen Frequenzen allerdings nicht.
„Hidden“ verfügt über verborgene Qualitäten
Trotzdem liefern UFOMAMMUT immer noch ein solides Brett ab. Der Song „Mausoleum“ leitet ein überzeugendes letztes Drittel des Albums ein, dessen restliche Tracks jedoch ein zielloses und verworrenes Sounddickicht bilden.
Seinem Titel wird „Hidden“ in diesem Punkt vollends gerecht. Die musikalischen Qualitäten mögen dauerhaft verborgen bleiben, sind aber fraglos vorhanden. In der üppigen, mit Highlights gespickten Diskografie der Italiener bewegt sich dieses Album jedoch eher im hinteren Mittelfeld.
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