Udånde - Slow Death - A Celebration Of Self-Hatred

Review

Soundcheck November 2022# 7

UDÅNDE ist das Solo-Projekt des Dänen Rasmus Ejlersen, seines Zeichens schon in musikalische Erscheinung getreten als Bassist des erfolgreichen Black-Metal-Projektes AFSKY. Auch im Rahmen seines Alleinganges kommt der 34-Jährige nicht als gänzlich unbeschriebenes Blatt daher, sondern hat mit „Life Of A Purist“ im letzten Jahr bereits sein Debütwerk veröffentlicht. Mit dem nun in den Startlöchern stehenden Nachfolger „Slow Death – A Celebration Of Self-Hatred“ legt er einen thematisch düsteren Nachfolger nach, der autobiographisch von Angststörungen, Depressionen und entsprechender Medikation erzählt.

Wut statt Depression

So hoffnungslos und verzweifelt Titel und Thema des neuen Albums klingen mögen, desto weiter haben sich UDÅNDE inzwischen von ihren Wurzeln entfernt, die man auch im Sinne des Vorgängers immer noch eindeutig mit AFSKY in Verbindung bringen konnte. Das hat sich mit „Slow Death – A Celebration Of Self-Hatred“ geändert, lässt sich hier doch mitnichten von Depressive Black Metal sprechen. Viel mehr setzt Ejlersen dieser Tage auf dunkle Tonkunst zwischen druckvollem Death/Black-Metal mit spärlichen Doom-Einschlägen, die häufig in Wut und Aggression kanalisieren.

Ein Aspekt dessen mag darin begründet sein, dass der Solo-Fighter aktuell nicht mehr auf Sänger Lars Johansson sowie Drummer Miroslav Raučina zurückgreift, sondern gesanglich mittlerweile selbst agiert und das Schlagwerk Martin Barla, einem aus dem Heavy-Metal-Sektor stammenden Trommler, überschrieben hat. Letzterer, soviel vorweg, liefert einen erstaunlichen Impact und macht nicht ansatzweise den Eindruck, hier stilistisch nicht zurechtzukommen. In Bezugnahme der Vocals hat sich elementar etwas getan, denn Ejlersen selbst scheint lieber zu growlen, was dem Album eine deutlich andere Farbe verleiht.

Line-Up-Zusammenstellung bringt Veränderung

Die Drums waren bereits auf „Life Of A Purist“ ein treibendes Element, doch auf „Slow Death – A Celebration Of Self-Hatred“ sind sie noch mehr in den Fokus gerückt. Angefacht durch ebendiese, entwickelt sich „Who Got Diagnosed Years Later“ zu einer schwergewichtigen Death/Black-Walze, die man wohl so von UDÅNDE nicht erwartet hätte und die geradezu erschlagend wirkt. Den eigenen Wurzeln am nächsten kommt der Däne mit dem Song „We Should Welcome The Suffering“, indem die Leads dann doch wieder an diese typisch nordische Kühle erinnern, die man mit AFSKY verbreitet.

Auch auf dem zweiten Album erschaffen UDÅNDE durchaus Momente, wenngleich sich diese anders anfühlen als noch auf dem Debüt. Allerdings beginnt man die erhabene Kälte und die ergreifenden Melodien mit fortschreitender Spielzeit zu vermissen, gerade weil „Slow Death – A Celebration Of Self-Hatred“ dann doch etwas eindimensional wirken mag. Auch das Zweitwerk von Rasmus Ejlersen ist sicherlich ein gutes Album, doch die ganz große Friedenspfeife möchte man im Sinne der Projektentwicklung dann doch nicht rauchen. Das Gefühl bleibt, dass UDÅNDE auf ihrer ursprünglichen Schiene gewaltiger hätten werden können.

25.11.2022

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