U.D.O. - Touchdown

Review

Soundcheck August 2023# 15 Galerie mit 21 Bildern: U.D.O. - Jailbreak 2024

U.D.O. haben eine neue Platte fertig und sorgen für einen „Touchdown“. Das stellt sich doch gleich die Frage, nach welcher Regel die Punkte vergeben werden. Je nach Liga und Regel sind sechs bis neun Punkte möglich. Oder geht es um die Landung? Gelandet ist auf jeden Fall der ehemalige ACCEPT-Bassist Peter Baltes, und zwar bei seinem alten Weggefährten Udo Dirkschneider und seinem Sohn. Da Stefan Kaufmann „Touchdown“ mit produziert hat, sind U.D.O. aus der Perspektive der ACCEPT-Klassiker wie „Balls To The Wall“ oder „Restless And Wild“ mehr ACCEPT als ACCEPT.

U.D.O. sind mehr ACCEPT als ACCEPT

Bei der Personalrotation und den Namen, ist die Erwartungshaltung bei den Fans der frühen ACCEPT-Scheiben, gleich einige Oktaven höher. Können U.D.O. diese Erwartungen erfüllen? Um es vorweg zu nehmen: Ja, das können U.D.O., teilweise mit einem Ausrufezeichen. Die Instrumentalfraktion sorgt anscheinend für eine Frischzellenkur beim Sänger. Udo Dirkschneider, mittlerweile im achten Lebensjahrzehnt, liefert wie zu seinen besten Zeiten und kommt gleich beim Opener „Isolation Man“ giftig aus den Boxen.

Dass die Dirkschneiders bezüglich der Flut im bergischen Land in Mitleidenschaft gezogen wurden, und ihr gerade in Betrieb genommenes Studio verloren, sollte bekannt sein. Der passende Track verbreitet eine ähnliche Stimmung wie der Opener, nur mit einer dunkleren Attitüde im Refrain. An alte ACCEPT-Klassiker knüpft „The Double Dealer’s Club“ an, mit einem Old-School-Vibe und Ohrwurmrefrain ist es Zeit für die erste Hymne auf „Touchdown“.

Darf es Nachschlag sein? „Fight For The Rights“ wurde vom Gitarristen Andrey Smirnov interpretiert, der zu einem „Metal Heart“-Gedächtnissolo ansetzt. Bezüglich der Hintergründe zu dem Song sei auf das ausführliche Interview mit Udo Dirkschneider verwiesen.

NWoTHM trifft auf Old-School-Ansatz

Ob „Forever Free“, „Punchline” oder das speedige „Sad Man’s Show“: während die Instrumentalfraktion auch in die NWoTHM passen würde, sorgen die Vocals für den Old-School-Vibe. Die Songs gehen allesamt ins Ohr, der Refrain von “Forever Free” etwas intensiver, die „Sad Man’s Show“ bietet genügend Fläche für die instrumentale Spielwiese.

Abwechslungsreichtum, verspielte instrumentale Parts, eingängiger Refrain oder gradliniger Nackenbrecher: „Touchdown“ vermeidet Eintönigkeit im weiteren Verlauf („The Betrayer“, „Heroes Of Freedom“, „Better Start To Run“, „The Battle Understood“, „Living Hell“). Zum Ende der LP legen U.D.O. nochmal nach: der Titeltrack ist einer der Songs des Longplayers, welcher mit mächtig Speed um die Ecke kommt und in einen perfekten Refrain zum Mitgrölen mündet. Live dürfte „Touchdown“ gesetzt sein und für die entsprechende Stimmung sorgen.

“Touchdown” mit Two-Point-Conversion

Um in der sportlichen Sprache zu bleiben: U.D.O. gelingt mit ihrer neuen Scheibe ein „Touchdown“ inklusiver einer Two-Point-Conversion. Mehr als genügend Hits befinden sich auf dem Album („The Double Dealer’s Club“, „Fight For The Rights“ oder der Titeltrack), der Mittelteil will nicht ganz so mitreißen wie der Beginn und das Ende. Die Songs sind keinesfalls schlecht, stehen aber im Schatten von den hervorstechenden Hits. Insgesamt legen U.D.O. einen Top-Genre-Vertreter auf den Tisch, wo jeder Fan bedenkenlos zugreifen kann.

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18.08.2023

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4 Kommentare zu U.D.O. - Touchdown

  1. GDoe sagt:

    Bin sehr gespannt auf das Album, Udo hat ja in den letzten Jahren eigentlich nie enttäuscht. Aber er ist schon im achten Lebensjahrzehnt, oder?

  2. Hansi sagt:

    Udo ist im April 71 geworden.
    Da kann ich nur hoffen, in dem Alter noch so fit zu sein.

  3. gut aufgepasst, Danke, hatte Udo noch bei seinem 70.Geburtstag, ist geändert.

  4. Nici67 sagt:

    Wiedermal ein starkes Album vom lieben Udo!
    Highlights: Touchdown, Isolation Man, Better start to Run

    8/10