U.D.O. - Rev-Raptor

Review

Galerie mit 21 Bildern: U.D.O. - Jailbreak 2024

Seit dem ersten Ableben des Solinger Heavy Metal-Aushängeschilds ACCEPT sind Sänger Udo Dirkschneider und U.D.O. nicht nur in ihre Fußstapfen getreten und haben das Erbe in Ehren weiter geführt. Sie haben zudem den typischen Stil von ACCEPT mit einigen wenigen Nuancen verfeinert und so ihren eigenen Stil kreiert, der seine Höhepunkte in starken Alben wie beispielsweise “Faceless World”, “Man And Machine” oder auch dem letzten Werk “Dominator” fand. Zwei Jahre nach “Dominator” legen U.D.O. jetzt den “Rev-Raptor” vor und wollen erst gar keine Vergleiche zu den Wiederbelebten ACCEPT aufkommen lassen. Das dürfte aber anhand der Tatsache, dass ACCEPT sich im letzten Jahr per “Blood Of The Nations” mit einem Kanonenschlag zurück gemeldet haben, schwierig werden.

Die Vergleiche versuche ich aber lediglich auf die Diskographie von U.D.O. zu beschränken. Und genau hier wird schon nach wenigen Durchläufen klar, dass “Rev-Raptor” qualitativ nicht an seinen Vorgänger “Dominator” oder Alben wie eben “Man And Machine” anknüpfen kann. Vielmehr klingt das aktuelle Album, als ob U.D.O. aus irgendeinem Grund auf Nummer sicher gehen wollen. Ein Highlight wie das untypische “Devil’s Rendezvous” vom letzten Album fehlt beispielsweise völlig. Dafür bewegen sich die Nummern vornehmlich im Mid-Tempo und oftmals ohne nennenswerte Breaks, so dass man als Hörer viele der Stücke als zu unaufdringlich und zu wenig nachhaltig empfindet. Die sonst so effektiven, weil einfach gehaltenen Refrains verfehlen auf “Rev-Raptor” oftmals ihre Wirkung. Nummern wie “Pain Man” oder “Underworld” (hat zwar einen netten Refrain, klingt ansonsten aber zu bieder) wirken gegenüber Songs von “Dominator” nicht zwingend genug und teilweise irgendwie blutleer.

Dabei hat die Platte auch klar ihre Momente. Eine positive Überraschung ist sicherlich die Ballade “I Give As Good As I Get”. Hier beweist Udo erneut, dass er auch richtig singen kann. Auch “Dr. Death”, “Renegade” oder “True Born Winners” können überzeugen und bieten U.D.O. Kost, wie man es erwartet. Im Gesamtkontext fallen da eher die beiden Songs von der im Vorfeld veröffentlichten EP (“Leatherhead”, “Rock ´n` Roll Soldiers”) etwas ab. Beides keine schlechten Stücke, doch hat man von U.D.O. schon besseres Material gehört und auch auf “Rev-Raptor” befinden sich Lieder mit mehr Potential. Im Gegensatz hierzu halten sich die wirklichen Ausfälle dafür aber auch in Grenzen. Lediglich “Fairy Tales Of Victory” und “Motor-Borg” können das Niveau des Restalbums gar nicht halten und fallen unter den Tisch. Wobei sich “Motor-Borg” sogar anhört wie ein plumpes Cover eines eigenen Songs (“Speed Demon” von “Dominator”) mit ACCEPT-Einlage. Das ist eigentlich nicht das, was ich von einer U.D.O.-CD erwarte. Klar, das Korsett in dem sich die Band bewegt ist eng – aber doch nicht so eng.

Insgesamt bleibt das aktuelle Album der Band doch hinter den Erwartungen zurück. Auf „Rev-Raptor“ haben sich zu viele durchschnittliche Songs verirrt, die eine hohe Bewertung daher nicht rechtfertigen. Auf der anderen Seite sind die Songs die zünden auch wirklich Klasse und bieten genau das, was man von der Band um Udo Dirkschneider und Stefan Kaufmann erwartet. Verlernt haben U.D.O. in den letzten zwei Jahren natürlich nichts, aber frisch klingt dann doch anders.

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16.05.2011

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2 Kommentare zu U.D.O. - Rev-Raptor

  1. Anonymous sagt:

    tja freunde so sollten eigentlich accept klingen und nicht anders. ohne udo ist accept tot.lang lebe U.D.O.

    8/10
  2. Jens sagt:

    Haben ACCEPT wirklich so zu klingen? Mit „Gitarren“ und „Drums“ die vom Keyboard kommen? Die Produktion ist verdammt dünn, und songmäßig scheint auch die Luft raus zu sein. ACCEPT hingegen klingen frisch, und mMn weitaus besser ohne Udo.

    3/10