Tyske Ludder - Anonymous
Review
Irgendwie machen die Jungs von TYSKE LUDDER das ja schon geschickt: Ist das Trio nun schon seit satten 20 Jahren im Geschäft, zählt es fast schon zu den Dinos der Elektroszene. Gleichzeitig machen sich TYSKE LUDDER immer mal wieder über einen längeren Zeitraum rar, um dann mit einer neuen Scheibe doch wieder ein überraschendes „Comeback“ zu feiern.
So ist „Anonymous“ erst das fünfte Album der Band, auf dem TYSKE LUDDER zwar ihrem eher traditionellen EBM-Sound treu bleiben, gleichzeitig jedoch deutlich moderner klingen als auf den bisherigen Alben. Waren mir die letzten Alben stellenweise ein wenig zu plump, wirkt „Anonymous“ komplexer und „verspielter“ als seine Vorgänger. Die guten alten EBM-Strukturen stellen zusammen mit den gewohnt brachialen, aber nur mäßig verzerrten, Vocals weiter das Grundgerüst der Songs. Hinzu kommen diesmal aber deutlich interessantere und komplexere Synthiesounds, die den Songs mehr Individualität und Frische verleihen. Schon im Rahmen des Openers „Frya Fresena“ ist dies zu hören, doch auch Tracks wie „Shokkz“ oder „Bastard“ orientieren sich in diese Richtung. So knallt das Album in dieser Manier eigentlich vom ersten bis zum letzten Track, einzig das abschließende „Maschinenstaat“ ist etwas schwerfälliger. Die Songs werden dabei immer wieder mit Samples sowie überwiegend deutschen Lyrics angereichert, die man im Booklet durchaus auch mal nachlesen sollte.
TYSKE LUDDER liefern mit „Anonymous“ somit ein klasse Album ab, das sowohl den Old School-EBM’lern als auch den Anhänger des moderneren Harsh Elektro gefallen dürfte.