Tyrant Goatgaldrakona - Horns In The Dark

Review

TYRANT GOATGALDRAKONA bieten selbst keine Dechiffrierung ihres kryptisch anmutenden Namens an, die schnelle Google-Suche dagegen erscheint so hanebüchen wie sie passend wäre: Galdrakona ist isländisch und bedeutet Hexe. Tyrann Ziegenhexe also. Korrekte Interpretation vorausgesetzt: was auch immer diese Ungarn zu dem eigenwilligen Sprachbastard getrieben hat und sie mit Island zu tun haben: ist der mittelschwere Zungenbrecher erstmal entwirrt, ist „Horns In The Dark“ mehr als nur einen Durchlauf wert,…

…obwohl es auf dem EP-langen Album so gar nicht zauberhaft zugeht. TYRANT GOATGALDRAKONAs Debut ist räudiger, übellauniger, düsterer und unangepasster Death Metal, der die Schweden Blood Harvest so gefesselt haben muss, dass sie sich nun zwei Jahre nach der CD-Version des US-amerikanischem Labels Metalhit zu einer Vinyl-Auflage gezwungen sehen. Was Hellfire Commander of Eternal War and Pain und Grave Desecration and Necrosodomy (Satire, anyone?) verbrochen haben, walzt permanent mit der Double Bass tackernd durch ein zähflüssiges Blutbad angeschwärzter Old-School-Riffs, High-Speed-Soli, wüster Raserei und einem gemeinen, teils gar doomigen Groove, obwohl die BPM-Schlagzahl nie ins Zweistellige fällt. INCANTATION, DEAD CONGREGATION, IMMOLATION (ein Hoch auf dieses Suffix!) oder auch weniger technische KRISIUN und ABHORRENCE dürften zur Inspiration das ein oder andere Mal auf dem Plattenteller rotiert haben.

Bisweilen überschreiten TYRANT GOATGALDRAKONA die Grenze zur Riff-Monotonie („Church Of Fire“, „King Of The Desert (Malkum In Rex)“) und rauschen auch manchmal wie ein Schnellzug vorbei, passt man nicht genau auf. Aber sei’s drum: „Horns In The Dark“ ist schließlich nichts für Feingeister. Die Blood Harvest-Limitierung ist natürlich exklusiv: nach 200 schwarzen und 100 roten LPs ist Schluss. Genre-Lunatics sollten fix zugreifen.

04.08.2015
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