Týr - Hel

Review

Soundcheck März 2019# 12 Galerie mit 18 Bildern: Týr - Hörnerfest 2022

Mit „Hel“ begeben sich TÝR in die Unterwelt. Die Band von den Färöer Inseln um den nicht unumstrittenen Sänger Heri Joensen liefert fast sechs Jahre nach dem Vorgänger „Valkyrja“ Nachschub in Form dieses neuen Albums, das laut Presseinfo deshalb so lange auf sich warten lassen habe, da sich die Band mit ihrem bis „Valkyrja“ vorherrschenden Arbeitsrhythmus überlastet gefühlt habe. Daher wollte man es etwas langsamer angehen lassen.

Auf nach „Hel“

Das Album hat mit seinen knapp 70 Minuten wieder einmal epische Ausmaße angenommen und eröffnet gleich mal mit dem Quasi-Titeltrack „Gates Of Hel“. Der kommt mit einer sehr eingängigen Hook und passenden, gutturalen Vocals daher, die den Opener mit ordentlicher Würze versehen und über den Rest des Albums erstaunlicherweise Mangelware bleiben. Der Track bringt zudem eine ordentliche Heaviness mit, was sich als programamtisch für den Großteil der hier vertretenen Tracks erweisen sollte.

Denn Heaviness macht „Hel“ besonders aus: TÝR bedienen sich hier vor allem in den wilden Tapping-Passagen bei traditionellen Heavy-Licks und fahren damit eigentlich auch ganz gut. Natürlich bringen die Färöer ihre eigene Würze mit. Das zeigt etwa das aggressive und rhythmisch pointiert gespielte „All Heroes Fall“. Und eine für die Band typische, überlebensgroße Refrainmelodie ist natürlich standardmäßig auch mit dabei.

TÝR managen die Albumlänge nur bedingt

Den Höhepunkt des Albums feuert die Band aber mit der Ballade „Ragnars Kvædi“ ab, die an Tracks wie seinerzeit „Sinklars Visa“ denken lässt. Von hier an aber macht sich leider ein bisschen Eintönigkeit innerhalb der Platte bemerkbar. Denn während TÝR weiterhin konsistent gut spielen (wie nicht anders zu erwarten), so bleiben die übrigen Songs meist etwas fad mit immerhin vergleichsweise memorablen Hooks, fast als hätte die Band mit dem eröffnenden Trio ihr Songpulver verschossen.

Das hat sicher mit der Länge des Albums zu tun, die von der Band einfach nicht geschickt gemanagt wird. Es gibt hier und da noch kleinere Aufhorcher, so ist der Refrain von „Sunset Shore“ ein Ohrenschmaus, wenn auch der Rest des Tracks etwas generisch anmutet. Gleiches gilt für „Fire And Flame“, das fast wie ein Power-Metal-Song anmutet. Wie bereits gesagt, die Hooks erweisen sich als durchweg verlässlich, der Rest bleibt hinter den Erwartungen zurück. Macht „Hel“ im Gesamten nicht zu einem schlechten Album, nur zu einem arg vorhersehbaren…

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07.03.2019

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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2 Kommentare zu Týr - Hel

  1. nili68 sagt:

    Wer träumt nicht davon, mal halbnackt mit ’ner Axt durch den Schnee zu rennen? Naja, die Liebe geht halt unergründliche Wege.. lol Musik? mkay..

  2. notPeteSteele sagt:

    Alter is das geil! …also nicht der halbnackte Typ mit der Axt… Aber die Mucke trifft grad end meinen Nerv – im angetrunkenen Zustand schonmal echt feierbar!