Týr - By The Light Of The Northern Star

Review

So viel Zeit ist noch gar nicht ins Land gezogen und die faröischen Metal-Helden von TYR werfen fast genau ein Jahr nach ihrer grandiosen Veröffentlichung namens „Land“ in Form von „By The Light Of The Northern Star“ einen raschen Nachfolger auf den Markt.

Normalerweise werden in so einem Fall gleich die kritischen Stimmen laut, die dann von Ausverkauf sprechen und der Band mangelnde Qualität vorwerfen, doch alle, die diese Befürchtungen in sich tragen, kann ich gleich vorneweg beruhigen. So drastisch fällt das Urteil in diesem Punkt sicherlich nicht aus!

„By The Light Of The Northern Star“ ist trotz aller Spekulationen ein wirklich gutes Album geworden, das sich vor der Konkurrenz in keinem Falle verstecken muss. Die neun Titel, die sich auf der Scheibe befinden, strotzen nur so vor Eingängigkeit und hymnischen Melodien. Nach dem extrem sperrigen „Ragnarok“ und dem epischen „Land“, haben TYR nun ein angemessenes Mittelmaß gefunden, das zwischen Mitsing-Melodien und mehrstimmigen Schlachtgesängen hin und her wechselt.

Zwei muttersprachliche Tracks haben sich auch wieder auf das Album geschlichen, die den Gesamteindruck der Platte positiv beeinflussen, bringen diese unverständlichen Textzeilen doch einfach den Viking-Faktor noch mehr zur Geltung.

Weil wir gerade beim Genre Pagan und Viking Metal sind… Irgendwie kommt es mir so vor, als ob das Songmaterial auf „By The Light Of The Northern Star“ so überhaupt nicht Pagan Metal ist. Klar, spielen heroische Texte und hymnische Melodien auch auf diesem Album die tragende Rolle, doch immer mehr treten im Sound der Faröer auch Power Metal-Riffs und die obligatorische Double Bass auf.

So richtig anfreunden kann ich mich mit dem Genre Viking Metal zwar nicht, aber lassen wir es vorerst so stehen. TYR bieten auf alle Fälle gutklassigen „Hymnen-Metal“, der immer wieder für Überraschungen gut ist, doch nicht so wirklich innovativ daher kommt, wie noch auf dem Vorgänger „Land“.

Die epischen Grundstrukturen des letzten Albums konnten mich als Hörer einfach mehr fesseln, während sich das Gebotene auf „By The Light Of The Northern Star“ größtenteils im Midtempo aufhält und der ein oder andere Riff auch einmal an diverse Power Metal-Kollegen erinnert.

Die Drums sitzen und auch die Melodien sind keinesfalls mittelmäßig, doch im Endeffekt fehlen mir die so wichtigen, epischen Acht-Minüter, die sich so richtig in die Gehörgänge fressen. Die neun Stücke sind durchwegs gut anzuhören, bieten nichts Besonderes, können ihre Qualität aber über die gesamte Spielzeit halten.

Kurz und gut: TYR gelingt ein wirklich guter Nachfolger zum grandiosen „Land“, dessen Niveau kann der Neuling aber nicht ganz erreichen…

15.05.2009
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