Type O Negative - The Origin Of The Feces

Review

1992 hatten TYPE O NEGATIVE die ironische Idee, ein Fake-Livealbum zu veröffentlichen. „The Origin Of The Feces“ wurde ganz normal im Studio eingespielt und mit Publikum-Overdubs belegt. Auch das originale Coverartwork ist alles andere als sauber; angeblich zeigt es den haarigen Anus von Mr. Steele himself. Über den geschmacklichen Gehalt kann man sich demnach streiten, aber das war ja bei TYPE O NEGATIVE ja ohnehin desöfteren der Fall…

Musikalisch kann „The Origin Of The Feces“ allerdings nicht sonderlich glänzen, womit wir erneut bei der Geschmacksfrage sind. Bekanntlich sind Geschmäcker unterschiedlich und ohnehin von Sympathien beeinflusst. Der ewige Fan wird das Album kompromisslos lieben, Gelegenheitshörer vermutlich eher vernachlässigen und Nichthörer hassen es ohnehin. Ich für meinen Teil mag die Band, auch wenn mir nicht ihr komplettes Material gefällt, wie zum Beispiel vorliegendes Album. Die Scheibe wirkt für mich wie ein liebloses Bindeglied zwischen ihrem Debüt „Slow, Deep And Hard“ und ihrem dritten Knaller „Bloody Kisses“.

Der Sound ist etwas blass und nicht wirklich dicht. Die Jungs haben es mit dem Pseudo-Live-Feeling ein wenig übertrieben meiner Meinung nach. Die Gitarren sägen etwas haltlos im Hintergrund herum, das Schlagzeug rumpelt relativ ordentlich vor sich hin und der Gesang dominiert das Geschehen. Es fehlt die Magie, das Lebendige, das überzeugende Etwas.

Der Begriff Fake könnte sogar für die Songs angewendet werden, denn sie wirken für mich nicht rund genug, um zu beeindrucken. Der 15minütige Opener „I Know You’re Fucking Someone Else“ wirkt durch seine vielen unterschiedlichen Parts zerrissen und in sich nicht stimmig und auch wenn der eine oder andere Part nett anzuhören ist, erschließt sich mir dieser Song nicht als Ganzes. Das folgende und recht kurze „Are You Afraid“ dient als kleine Überleitung während „Gravity“ wieder die Band in Reinkultur zeigt. „Pain“ und „Kill You Tonight“ sind stellenweise Uptempotracks und erinnern sogar an alte CARNIVORE-Zeiten. „Hey Pete“ ist die Band-eigene Version des amerikanischen Folk-Klassikers „Hey Joe“ (die bekannteste Version des Stückes ist wohl die von JIMI HENDRIX). Auf „Kill You Tonight (Reprise)“ vereinen TYPE O NEGATIVE nochmal alle Zutaten, für die sie bekannt sind, von langsam bis flott, von schlecht bis gut, von hörbar bis unhörbar, von exzellent bis Schrott.

Unterm Strich ist „The Origin Of The Feces“ für mich persönlich das schwächste Album von TYPE O NEGATIVE. Bei keinem Song kann ich hier die Magie späterer (oder auch früherer?) Glanztaten erkennen und verspüren. Und ja, Ironie hin und her, aber dieses alberne Crowd-Gejohle und die Ansagen zwischen den Songs sind weder amüsant, geschweige denn lustig, sondern einfach nur störend und fehl am Platz.

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10.04.2010

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