Type O Negative - Life Is Killing Me

Review

Was kann man groß zu dieser Band noch sagen? Die meisten sind schon in irgendeiner Form mit ihr konfrontiert wurden. Entweder man liebt sie oder man hasst sie. Aber das ist genau der Ansatz, um sich eine noch breitere Hörerschaft zu eigen zu machen. Selbst Leute, die TYPE O NEGATIVE bisher eher belächelt haben, werden diese Scheibe liebgewinnen.

„Life is Killing Me“ besticht durch durchweg hervorragende Songs, abwechslungsreiche Songstrukturen, einen Peter Steele in melancholischer Bestform und eine gewisse Selbstironie, die so deutlich nie zum tragen kam. Im Vorfeld gaben TYPE O NEGATIVE an, die Scheibe würde sich wie ein Bastard aus BEATLES meets BLACK  SABBATH auf Acid anhören – und in gewisser Weise stimmt das. Wirklich überragend eingängige Gesangslinien treffen auf ultraschwere Gitarren und treibende Drums. Packende Uptempo-Nummern treffen auf schwermütige Seelenwalzer. Ich habe lange überlegt, welchen Song ich als Single veröffentlichen würde, und die Antwort ist so simpel, wie kostengünstig: keinen.

Kein Song repräsentiert das Album wirklich ganz. Weder der geile Opener „I Don’t Wanna Be Me“, der sehr intensive Titeltrack, noch das melancholische Meisterwerk „(We Were) Electrocute“. Man muss das Album im Ganzen hören um zu verstehen, dass TYPE O NEGATIVE Trademarks aus ihrer ganzen Karriere hier auf beeindruckende Weise miteinander verbinden, um ihr gesamtes Fanlager zu befriedigen.

Es gibt aber auch Kritikpunkte: Zum einen ist das Album überproduziert, soll heißen zu glatt gebügelt und zum anderen ist die limitierte Edition für alle Hardcore-Fans eine Frechheit. Auf den ersten Blick sind acht Bonustracks ’ne Menge Holz, aber bei genauer Betrachtung sind nur zwei Songs nicht bereits in irgendeiner Form veröffentlicht worden. Gut für diejenigen, die nicht alles von TYPE O NEGATIVE besitzen, schlecht für die, die sich alles gekauft haben.

Mein Fazit fällt aber insgesamt mehr als gut aus. „Life Is Killing Me“ ist ein sehr gutes Album, das zwar nicht wie „Bloody Kisses“ seiner Zeit neue Standards setzt, aber auch nicht so schwach auf der Brust wie „World Coming Down“ daher kommt. Ich kann nur jedem empfehlen, das neue Werk anzutesten. Die Platte ist der beste Beweis dafür ist, das TYPE O NEGATIVE noch lange nicht tot sind und noch einiges vorhaben. Oder: …mehr als lebendig sind und noch eine Menge vorhaben.

07.07.2003
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