Tygers Of Pan Tang - Ritual

Review

In der neuen Ära ist es den TYGERS OF PAN TANG ist es ziemlich gut ergangen. Nach vielen wohlwollenden Kritiken für ihr selbstbetiteltes Comeback und umjubelten Konzerten steht nun also nach drei Jahren der Nachfolger an, „Ritual“ und er erscheint wieder auf Mighty Music, bei denen die Tiger das beste Pferd im Stall sind.

Neues Tigerfell

Wer das letzte Album nicht mochte, kann schon jetzt direkt wegklicken und seine Zeit mit etwas sinnvollerem verbringen. Die Tiger bieten hier hauptsächlich AOR, durch seine starke Trimmung auf Eingängigkeit extrem anbiedernd wirkt. Da wären als Tiefpunkte ‚Destiny‘ zu nennen, was wohl auch von Shazam einen x-beliebigen Frontiers-Projekt zugeordnet werden würde. Und da wäre auch ‚Love Will Find A Way‘, welches in die selbe Kerbe schlägt, aber insbesondere durch sein TOTO-Vorbild so schlecht ausfällt.

So schlimm ist es aber nicht auf dem gesamten Album. Die Tiger gehen dabei nicht so schmalzig zu Werk und haben tatsächlich sogar einige Heavy-Metal-Songs in petto, wie ‚Raise Some Hell‘, welches ganz gut reinläuft. ‚Damn You!‘ hat einige gute Ideen, die durch die generische Performance verpuffen, was uns zu einer weiteren Schwäche bringt: Das Line-Up hat eigentlich keine Ausstrahlung, was in Kombination mit dem Songwriting den Sympathie-Zeiger nur weiter sinken lässt. Diese Songs sind aber wohl dadurch bedingt, dass es selten besser geht. ‚Spoils Of War‘ hat eine komplexere Songstruktur, aber keine besseren Ideen. ‚Words Cuts Like Knives‘ klingt wie das Ergebnis des Power-Balladen-Generators. Dazu muss man aber positiv anmerken, dass der Abschluss ‚Sail On‘ durch Experimentierfreudigkeit und tatsächlich etwas Heavy Metal glänzen kann.

Album auflegen wird kein „Ritual“

Dieser wohlstimmende Abschluss kann den negativen Gesamteindruck nicht überstrahlen. Auf ‚Rituals‘ ist eine uncharismatische Band zu hören und 0815-AOR-Songs hat. Dabei gibt es einige gute Ansätze, die leider links liegen gelassen werden. Was es hier zu hören gibt, hat herzlich wenig mit den TYGERS OF PAN TANG von früher zu tun, obwohl allein der Name dafür sorgt, dass diesem durchschnittlichen Album so viel Aufmerksamkeit anheim fällt.

13.11.2019
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