Twitch Of The Death Nerve - A New Code Of Morality

Review

Was TWITCH OF THE DEATH NERVE auf ihrem ersten Album abliefern, hat nichts mit Bauernhofstimmung zu tun, auch wenn „A New Code Of Morality“ von omnipräsentem Schweinequieken beherrscht wird. Aber das kennt man ja. Brutal Death Metal in der Tradition von DEVOURMENT, DEFEATED SANITY und SEVERE TORTURE, um drei bekanntere Bands zu nennen. Beim unheiligen Schlachtmeister, macht das Spaß! Bree, bree, bree, wohin die Ohrmuschel reicht. Slam, und das Beil zerhackt dir die Halswirbel. Frickel, und die feinere Klinge filetiert die Nackenmuskeln. Flageoletttöne erinnern sofort an „Hammer Smashed Face“ von CANNIBAL CORPSE, die gutturale Variation (Pig Squeals, Growls, Krächzen) lässt an CATTLE DECAPITATION denken, die raffinierten Breaks an DYING FETUS. Da will man sofort im Kreis laufen.

Die Tatsache, dass man problemlos mit etlichen Bands vergleichen kann, zeigt, wie schwer es ist, sich im Brutal-Death-Sektor durch Eigenständigkeit zu etablieren. Vor allem als neue Band. Ganz so neu sind TWITCH OF THE DEATH NERVE zwar nicht (Gründung im Jahr 2004), bis auf eine Split-Veröffentlichung mit CORPSE CARVING und BLUDGEON unter dem Titel „And Then There Were Three“ (2005) ist in den zehn Jahren aber nicht viel Zählbares herausgekommen. Gibt man den Bandnamen in diesem Internet ein, von dem alle in letzter Zeit reden, liegt der Fokus auch eher auf einem 1971er-Horrorfilm aus Italien. Nach einer kurzen Recherche wird klar, dass sich die Engländer nach dem Streifen (deutscher Titel: „Im Blutrausch des Satans“) benannt haben, der unter der Regie von Mario Bava entstanden ist.

Klar erfinden TWITCH OF THE DEATH NERVE keine neuen Räder, sie drehen die bekannten aber auf überdurchschnittlichem Niveau. Mal davon abgesehen, dass die Platte mit einem tadellos abgemischten Sound begeistert, sind die Songs verspielt genug, um einem technischen Anspruch gerecht zu werden, aber nie so vehement, dass es anstrengend wird. Den Gegenpol bilden schwere Gitarren-Walzen. Um der Monotonie entgegenzuwirken, fließt plötzlich ein unverhüllter Basslauf durch den Song oder es wird ein leicht andersartiges Riff eingestreut, das dem Brutal-Death-Korsett zumindest eine abwechslungsreiche Nuance verleiht. Das Schlagzeugspiel passt sich zu jeder Zeit dem Tempo und Stil der Nummer an, treibt sie voran oder bremst sie ab, untermalt oder beherrscht sie – auf dem Schemel hockt der einstige DEFEATED-SANITY-Drummer Lille Gruber. Weil die Riff-Ideen nicht nur Durchschnitt, sondern überwiegend gut sind und Songtitel wie „Well If The Turkey’s In The High-Chair, Where’s The Baby?“ auch noch zum Schmunzeln anregen, wird „A New Code Of Morality“ an dieser Stelle zweifelsohne als fantastische Unterhaltung empfohlen.

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28.04.2014

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1 Kommentar zu Twitch Of The Death Nerve - A New Code Of Morality

  1. FULZR sagt:

    Whoa, eine schnellere Version von Gorgasm gemischt mit Brodequin und gutem Sound. Daumen hoch!