Twisted Sister - A Twisted Christmas

Review

Galerie mit 16 Bildern: Twisted Sister - Bang Your Head 2014

Neulich waren drei Leute bei mir zum frühstücken, und ich kam auf die grandiose Idee, nebenbei mal erstmalig dieses Weihnachtsmachwerk aufzulegen. Was soll ich sagen: die Milch wurde sauer, die Eier faulig, die Wurst wellte sich und der Käse schwitzte vor Angst. Nicht zu vergessen die vier Menschen, die bis kurz davor noch gegessen hatten. Ich musste Eimer verteilen, weil mein Badezimmer nicht genug Aborte zur Verfügung stellt, damit alle simultan kotzen konnten.

Auf der Bandhomepage wird „A Twisted Christmas“ als das „beste Hardrock-Weihnachtsalbum aller Zeiten“ angepriesen. Na gut, es gibt zumindest nicht so besonders viele, aber diese Zusammenrottung von Kitsch, Pomp und Gloria ist so beschissen, dass man TWISTED SISTER, die mit diversen Alben Hardrock-Geschichte geschrieben haben, eigentlich lynchen und die Lizenz zum Musizieren entziehen müsste. Und DORO PESCH, die in ‚White Christmas‘ auf Deutsch mit singt, gleich mit.

In einigen Fällen wurden einfach TWISTED SISTER-Songs genommen und mit neuem Gesang – jeweils einer bekannten Weihnachtsmelodie – versehen. Besonders schlimm ist ‚Oh Come, All Ye Faithful‘ auf der Musik von ‚We’re Not Gonna Take It‘, aber auch die anderen Stücke sind schlicht grauenhaft.

Das Schlimmste an der Sache ist jedoch, dass die Band eigentlich nie wieder ein neues Album machen wollte, sondern plante, sich nach den umjubelten Konzerten wieder auf zu lösen. Diese Form von Inkonsequenz ist ein Tritt in die Magengruben sämtlicher Metalheads. Vor allem, weil „A Twisted Christmas“ derart amerikanisch und klebrig-besinnlich ist, dass ein europäisches Ohr sowieso Schwierigkeiten damit hat.

TWISTED SISTER sind sich nicht mal zu blöd, Klassiker anderer Bands mit diesem Mist zu besudeln, so mussten unter anderem JUDAS PRIEST und AC/DC dran glauben, und abgehalfterte Ex-Stars wie LITA FORD versuchen im Duett mit Dee Snider, mal wieder ein bisschen Promotion zu bekommen.

Jeder sollte sich selbst ein Bild machen, aber ich finde „A Twisted Christmas“ so mies, dass es nur eine Wertung geben kann. Ich lege jetzt erstmal das „X-Mas Project“ von 1986 auf, diese versoffenen Speed Metal-Versionen diverser Weihnachtsstücke waren nämlich niemals auf Geld verdienen ausgelegt, sondern von vornherein als Spaß gemeint. TWISTED SISTER meinen es leider ernst. Trauriger geht’s nimmer.

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26.12.2006

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1 Kommentar zu Twisted Sister - A Twisted Christmas

  1. Anonymous sagt:

    Das Album ist wirklich pervers schlecht. Schlimmer gehts nicht mehr. Dafür braucht man sich nur die "tollen" Clips auf der Homepage anzusehen… -.-