Twin Temple - Twin Temple (Bring You Their Signature Sound.... Satanic Doo-Wop)
Review
Lee Dorian hat mal wieder zugeschlagen: Als Förderer von Bands wie GHOST und UNCLE ACID & THE DEADBEATS fördert der Doom-Veteran und WITH THE DEAD-Frontmann nun eine neue musikalische Perle zutage – TWIN TEMPLE.
Das Debütalbum des Duos aus Los Angeles, USA, wird über Dorians Label Rise Above Records neu aufgelegt und damit (endlich) einer breiteren Hörerschaft verfügbar gemacht – satanischer Rock’n’Roll der Extraklasse für alle! Die erste Auflage des Debüts von TWIN TEMPLE – in Eigenregie auf 666 Einheiten herausgebracht – ist lange vergriffen und dürfte auf einschlägigen Verkaufsportalen schnell astronomische Preise erreichen.
„Why can’t you love Roy Orbison and hail Satan at the same time?“ (TWIN TEMPLE-Sängerin Alexandra James)
Eine passende Antwort auf diese Frage liefert TWIN TEMPLE wie selbstverständlich selbst und zeigt, dass ein entsprechendes Konzept ganz hervorragend funktioniert. Dabei beschränkt man sich auf dem Debütalbum nicht nur auf Rock’n’Roll, sondern nimmt auch Elemente von Novelty Songs („Femme Fatale“), Mariachi Sound („I Know How To Hex You“), klassischen Western-Soundtracks („Santa Muerte“) und bluesigem Rock hinzu. TWIN TEMPLE selbst bezeichnen ihren musikalischen Stil übrigens als satanischen Doo-Wop (der Albumtitel ließ es vermuten) und eine Hommage an die goldene Zeit der amerikanischen Musik in den 1950er- und 1960er-Jahren. Dabei bleibt man tendenziell klassisch ausgerichtet, ohne in Horror-Punk oder Rockabilly-Gefilde abzudriften.
Umrahmt wird dieser frische, eigenständige – und überraschend zeitlose- Sound von einem umfassenden Konzept: Als bekennende Satanisten mit eigenem Zirkel zelebrieren Zachary James und Sängerin Alexandra James Okkultes und schwarze Magie in Texten und Live-Shows. Neben einer gewissen optischen Opulenz und der faszinierend-einnehmenden Stimme von Alexandra James kann „Twin Temple“ mit zudem einer poppigen Eingängigkeit punkten, die sich allerdings zu keiner Zeit abnutzt oder gar langweilig wird.
Die Texte von der Band zielen dabei auf Themen wie unterdrückte Sexualität, Prüderie, Bigotterie und Emanzipation. Genug Stoff also, mit dem man sich an den bestehenden gesellschaftlichen Strukturen abarbeitet – und Individualität und Respekt als eigene Maxime betonen kann. Diese Fragen in einem zeitgenössischen Kontext auf gefühlt 60 Jahre alte Songs zu schnallen, erzeugt eine besondere Spannung. Und auch wenn das Konzept vermeintlich nicht ganz neu ist – KING DUDE und GHOST führen Satan ja ebenfalls mit vermeintlich gestrigen musikalischen Konzepten zusammen – so überzeugt TWIN TEMPLE doch mit einem ganz speziellen Vintage-Vibe und besonderer Hingabe, die auch über das gesamte Auftreten der Band ausgedrückt wird.
„Perfekt ist langweilig“ – TWIN TEMPLE geben sich soundtechnisch minimalistisch
Stilecht kommt „Twin Temple“ natürlich in Mono und als Live-Aufnahme aus dem Studio. Mehr hätte es an dieser Stelle allerdings auch wahrlich nicht gebraucht – und wäre sogar zuviel des Guten gewesen. Insbesondere die gesangliche Leistung von Alexandra James entfaltet so erst ihre direkte Wirkung.
Dass TWIN TEMPLE für die Zukunft alle Türen offen stehen scheint selbstverständlich: Ein charismatisches Duo, ein szeneübergreifend funktionierendes Konzept, starke und eingängige Songs schon auf dem Debüt – und „Twin Temple (Bring You Their Signature Sound…. Satanic Doo-Wop)“ ist wirklich ein teuflisch gutes Album mit echtem Ohrwurm-Charakter – ja, da kann eigentlich nichts schief gehen auf dem Weg zu großen Auftritten.
Twin Temple - Twin Temple (Bring You Their Signature Sound.... Satanic Doo-Wop)
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Blues Rock, Classic Rock, Rock'n'Roll |
Anzahl Songs | 11 |
Spieldauer | 43:37 |
Release | 01.03.2019 |
Label | Rise Above Records |
Trackliste | 01. The Devil (Didn't Make Me Do It) 02. Lucifer, My Love 03. Sex Magick 04. I Know How To Hex You 05. I'm Wicked 06. In Lvx 07. Santa Muerte 08. Let's Hang Together 09. Femme Fatale 10. In Nox 11. Satanic Self Initiation Ritual (Secret Track) |