Twilight - Trident Death Rattle

Review

Das Medienecho, welches die Rückkehr von NACHTMYSTIUM auf die Bildfläche auslöste, war enorm. Zumindest verglichen mit einem weiteren Projekt, bei dem Blake Judd seine Finger im Spiel hat: TWILIGHT. Die US-Black-Metal-Supergroup, bei der außerdem noch Neil Jameson aka Imperial (u.a. KRIEG), Wrest (u.a. LEVIATHAN), Stavros Giannopoulos (u.a. THE ATLAS MOTH), THURSTON MOORE (u.a. ex-SONIC YOUTH) und Sanford Parker aktiv sind. Nach der zwischenzeitlichen Auflösung vor einigen Jahren melden diese sich nämlich klammheimlich mit der EP „Trident Death Rattle“ zurück.

Die TWILIGHT-Musiker bringen mehr aus ihren Hauptbands ein

Dabei zeigt sich, dass die beteiligten Musiker dieses Mal mehr von ihren eigentlichen Hauptbands einbringen. So lässt „This Road South“ in seiner ungestümen, aber von einem grummelnden Bass und hintergründiger Lead-Gitarre getriebenen Art durchaus Erinnerungen an KRIEG aufblitzen. Das liegt allerdings auch an Imperial, dessen Stimme „Trident Death Rattle“ zweifellos prägt. Während der Opener allerdings für TWILIGHT-Verhältnisse bis auf ein paar Synths eher weniger experimentell ausfällt, zeigt sich „No Consequence“ deutlich verworrener. Das Grundgerüst lässt an eine Mixtur aus NACHTMYSTIUM und THE ATLAS MOTH denken und wabert in eher reduziertem Tempo daher. Die Leads und die Synthie-Begleitung sorgen entsprechend für eine eher weltfremde Stimmung, die einen wohligen Schauer zur Folge hat – definitiv der Höhepunkt der knapp 20 Minuten.

Leider führt „Weathered Flames“ wieder zu der anfänglich dargebotenen Handschrift zurück. Das ist zwar zielstrebiger und roher, aber leider auch weniger hypnotisch als „No Consequence“. Damit haben TWILIGHT die Messlatte nämlich hoch gelegt und geleiten jetzt polternd und scheppernd aus der EP – immerhin mit sphärischen Einsprengseln, schrillen Gitarren und bedrohlichen Synths.

„Trident Death Rattle“ – ein Highlight und sonst …?

Fraglich, ob jemand auf ein neues Lebenszeichen von TWILIGHT gewartet hat. Als Supergroup zelebrierten die eigenwilligen Musiker aus dem Chicagoer Raum in der Vergangenheit doch eher schwer verdauliche Kost. Diese findet sich auch auf „Triden Death Rattle“ in voller Ausprägung und ist gerade deshalb eine unerwartet brauchbare Überraschung. Abseits von „No Consequence“ leider nicht der ganz große Wurf, als erstes Lebenszeichen der Wiederkehr aber ein brauchbares.

02.06.2018

Chefredakteur

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