Das größte Manko dieses Debüts ist seine Länge. Einen bis zwei Songs weniger, und der Eindruck, den die Briten TWILIGHT’S EMBRACE mit „By Darkness Undone“ hinterlassen hätten, wäre ein durchweg positiver. So ist es leider die mangelnde Abwechslung, die sich bei den sieben überlangen Songs als nicht unwesentlicher Dämpfer bemerkbar macht. Der zähe, schleppende Düstermetal, den die Band spielt ist zudem nach einer Weile ein wenig anstregend, auch wenn man TWILIGHT’S EMBRACE rein von der kompositorischen Komponente keinen Vorwurf machen kann. Der Opener „The Dry Land“ eignet sich zugleich als Anspieltipp. Alles, was die Band kann, gibt es hier in auf acht Minuten konzentrierter Form: Härtere Parts, die man getrost als Melodic Death bezeichnen kann, die aber mit ihrer durchweg doomigen Stimmung viel eher an My Dying Bride als an Dark Tranquillity erinnern und auch die frühzeitlichen Paradise Lost ins Gedächtnis rufen. Typisch britsche Düstermusik eben.
Dazu kommt melodischer Gesang, den die Band ähnlich in die Songs integriert wie die Finnen Ghost Brigade, ohne deren Intensität zu erreichen. Das Tempo wird nur selten angezogen, was erstmal kein Qualitätsmangel für sich ist: Fans von schleppenden, melodisch-rauen Doom gibt es genug. Dass die Songs über die Stunde verteilt aber zu eindimensional klingen und wirklich spannende Einfälle nach einiger Zeit außen vor bleiben, lässt sich aber kaum bestriten. So gesehen wäre ein Album mit fünf epischen Kompostionen beim besten Willen ausreichend gewesen.
TWILIGHT’S EMBRACE sind eine Band mit Talent, die es noch schaffen muss, ein bisschen Ballast über Bord zu werfen und ihre Stärken so zu bündeln, dass ihre Hörer über die volle Distanz bei der Stange gehalten werden können. Besser als der Durchschnitt der in diesem Genre veröffentlichten ersten Lebenszeichen, ist „By Darkness Undone“ aber allemal.
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