Twilight Force - Tales Of Ancient Prophecies

Review

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Pfeffert man sich die neue Scheibe „Tales Of Ancient Prophecies“ von TWILIGHT FORCE rein, sieht man die geliebte Wohnzimmercouch schlagartig sich zu einem Heldenberg transformieren, auf dessen Spitze man selbst sein imaginäres Schwert in Form des soeben noch eingesetzten Joghurtlöffels in den Äther streckt. Ebenso mutieren die drei Quadratmeter, die man an Raum noch vor sich hat, zu einer weitläufigen Heroenlandschaft, in dessen Klüften sich Drachen tummeln und glorreiche Reiter auf der Suche nach dem magischen Stahl ihr wertloses Leben aufs Spiel setzen, denn TWILIGHT FORCE spielen nichts anderes als echten Helden-Metal, wie ihn dereinst RHAPSODY OF FIRE, HAMMERFALL und weitere unzählige Gruppen im Kampf gegen die Mächte der Finsternis zelebriert haben. Hie und da gesellt sich noch die eine oder andere an ENSIFERUM erinnernde Melodei hinzu. Dabei ist die Geschwindigkeit stets auf Anschlag, es finden sich flirrende Gitarren, mächtige Chöre und eine Orchestrierung, die für die großen Momente geschaffen ist. Über allem schwebt das Organ von Christian Hedgren, welcher sich keine Blöße gibt und losträllert als gäbe es kein Morgen mehr.

Dass die Gruppe schon auf erfahrene Mitstreiter zählen kann, hört man dem Album sofort an, da das Gesamtwerk, die Produktion als auch das Songwriting für einen Erstling außergewöhnlich professionell daherkommen und sich kaum ernsthafte Schwächen leistet. Des Weiteren hat die Truppe in Form von Joakim Brodén prominente Unterstützung erhalten: Der SABATON-Löwe veredelt den Abschlusssong „Gates Of Glory“.

Bei allem Pathos und Getöse ist es erfreulich zu sehen, dass sich TWILIGHT FORCE nicht allzu ernst nehmen. Den Anfang machen die Namen der Bandmitglieder: So nennt sich ein Robban Bäck, der von 2012 bis 2013 ebenfalls Schlagzeug bei SABATON spielen konnte, in Anlehnung an die italienischen Helden dieser Musik einfach „Roberto“. Das Ende bilden humorvoll vorgetragene Sprech- und Zwischenstücke. Hinzu kommen die üblichen fulminanten Songtitel wie etwa „Made Of Steel“ oder „Forest Of Destiny“. Liedtexte wie „Forever we will ride, together side by side, for eternity, for glory“ in erstgenanntem Stück leisten ihr Übriges.
Insgesamt erzeugen TWILIGHT FORCE mit ihrem ersten Album beim Hörer aber stets ein riesiges Grinsen. Es macht einfach Spaß sich durch diese pathetischen und vor Kitsch triefenden Songs zu hören und dabei in Erinnerungen zu schwelgen, als diese Form von Metal noch in der ersten Klasse des Genrezuges gesessen hat. Innovationen oder tiefergehende Botschaften sucht man zwar vergebens, doch für eine echt true Steel-Party sollten TWILIGHT FORCE in keinem Player fehlen!

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23.06.2014

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