TURBOWOLF hatten in ihrem Kosmos mindestens schon mit dem zweiten Album „Two Hands“ etwas über den stilistischen Tellerrand geblickt, nun zeigt sich die Truppe aus Bristol auf dem dritten Album „The Free Life“ offener denn je.
Der Albumname von TURBOWOLF scheint Programm – „The Free Life“
TURBOWOLF hatten im Vorfeld angekündigt, mit dem neuen Album alle Regeln über Bord werfen zu wollen und sich dabei auf den Punk in seiner grundlegendsten Form berufen. Die spuken ja ganz schön große Töne – aber ein Stück weit ist das tatsächlich richtig. TURBOWOLF zelebrieren eine Mischung, welche nach wie vor auf tief fuzzigen Stoner-Gitarren, wilden Riffs, druckvollem Bass und psychedelischen Gesang baut, erweitern das Ganze aber nunmehr um weitere Elemente. Klar gibt es Stoner Rock und Psychedelic, aber eben auch viel klassischen Hard Rock, Rock’n’Roll, modernen Alternative Rock, poppigen Punk Rock. Da findet man dann auch mal soulige Gesangseinlagen der Gastsängerin Chantal Brown (VODUN), Xylophon-artige Synthie-Klänge und Akustik-Gitarren. Auf „The Free Life“ gibt es tatsächlich so einiges zu entdecken. Da wären einerseits die vielen Gastauftritte: von Joe Talbot (IDLES) beim Opener „No, No, No“ als auch bei „Capitol X“. Oder Sebastian Grainger (DEATH FROM ABOVE) der seine futuristischen Robo-Vocals „Cheap Magic“ leiht, genauso wie Mike Kerr (ROYAL BLOOD), der den Hitsong „Domino“ tatsächlich nach ROYAL BLOOD klingen lässt.
Und sonst?
Es gibt groovigen Midtempo-Blues im Stile von „Very Bad“ mit diesen unwiderstehlichen Hooklines, die sich durchs komplette Album ziehen. Oder der sechsminütige, vielseitige Titelsong „The Free Life“, der wie eine Mischung aus OZZY OSBOURNE und den FOO FIGHTERS klingt. Ebenso gelungen der klassische Stoner-Punkrocker „Blackhole“. Demgegenüber haben es die langsamen TURBOWOLF-Songs wie das grimmig-rotzige „Halfsecret“ und „Concluder“ tatsächlich schwerer, die etwas uninspiriert klingen und nicht so recht zu fesseln vermögen. Alles in allem ist TURBOWOLF aber mit „The Free Life“ ein mehr als solides Album gelungen, das recht eigenständig und kreativ daherkommt und den eigenen Stil weiterentwickelt, ohne völlig neue Akzente zu schaffen.
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