Fünf Jahre ist es schon her, dass TURBOKILL ihr Debüt “Vice World” veröffentlichten – dem Album, mit dem sich der hochgelobte Sänger Stephan Dietrich von seiner Vergangenheit mit ALPHA TIGER emanzipieren konnte und endlich wieder ein musikalisches Lebenszeichen von sich gab. Seinerzeit nicht selten zum Thronerben von Michael Kiske und Geoff Tate erklärt, legen er und seine Mannen mit “Champion” den lang erwarteten Nachfolger vor. Alles nachvollziehbar, in den letzten Jahren ist immerhin viel passiert. Die Zeit haben die Jungs zudem genutzt, denn das Album hat so einiges zu bieten.
TURBOKILL auf dem Weg zum “Champion”
“Champion” lässt sich im Wesentlichen als Mischung aus knackigen “Painkiller”-Riffs mit hymnischen Refrains der Kai-Hansen/Michael-Weikath-Schule beschreiben. “A Million Ways”, “Wings Of The Thunder Hawk”, “Go Your Way” und “Sons Of The Storm”, das im Hauptriff auch auf RUNNING WILD anspielt, arbeiten bei hoher Doublebass-Frequenz allesamt auf den epischen Chorus zu und weisen dadurch starke Euro-Power-Metal-Tendenzen auf.
Die andere Hälfte des Albums besteht aus gediegeneren Stücken, die für die nötige Abwechslung sorgen. “Time To Wake” und der Titeltrack gehen mit ihren groß angelegten Hooklines als Highlights durch. Interessant ist ebenfalls “Mirage Mirror”, das mit seiner großartigen Gesangsleistung an die “Empire”-Phase von QUEENSRŸCHE erinnert. Mit “Shine On” haben TURBOKILL zudem auch eine berührende Ballade auf “Champion” platziert. Einzig “Power Punch” hängt ein bisschen durch. Kann aber auch subjektives Empfinden sein, denn aus irgendeinem Grund werden beim Autor dieser Zeilen Assoziationen zur “Power Rangers”-Titelmelodie ausgelöst.
TURBOKILL haben sich erneut bewiesen
Zum zweiten Mal schlagen die Sachsen TURBOKILL zu und treffen mit Präzision jedes Ziel. “Champion” ist ein vor adrenalinschwangeren Hits strotzendes Album, welches die relativ lange Wartezeit seit “Vice World” problemlos in Vergessenheit geraten lässt. Vor dreieinhalb Jahrzehnten hätten TURBOKILL auf diesem spielerischen Level mehrere Stadien gefüllt – in der veränderten Musikwelt der Gegenwart dürften dennoch so manche Festivals und Clubs ihre Türen offen halten. Das Zeug für die großen Bühnen haben sie jedenfalls.
Hallo Johannes,
als ich die Turbokill das erste Mal hörte, hätte ich wie du eine 8 vergeben und hat mich eigentlich schon voll erreicht,
mittlerweile hab ich die mindestens ein Dutzend mal abgeackert und bin süchtig danach.
Ist nix neues unter der Sonne, aber ist perfekt gemacht und handwerklich nicht zu überbieten –
das knallt auf den Punkt wie Thors Hammer –
auch wenn es an etliche große Bands erinnert –
ich würde mittlerweile eine 10 vergeben, da ich das Ding einfach nicht mehr auslassen kann.
Gut gemacht ist es ja. Aber mir persönlich zu berechenbar. Bisschen Priest, Halloween und eine langweilige Ballade. Da gibt es spannendere neue Metal Alben. Deshalb ne 7 von mir