„AntiXtian“ ist nach den beiden Demos „Branded Forever“ (2008) und „Arrogantus Metallus“ (2009) das erste Full-Length-Album des schwedischen Neo-Thrash-/Groove-Metal-Trios TURBOCHARGED.
Darauf ist eine durchaus gefällige Mischung aus groovenden Momenten und Thrash-Riffing zu hören, die zwar mit dem eröffnenden Titelsong (nach dem gelungenen Spoken-Words-Intro „The Uprising“) nur schwer in die Gänge kommt – dem Titelsong hätte es besser getan, in der Mitte des Albums angesiedelt zu sein, als Opener versagt er trotz eingängigen Refrains wegen seines langsamen Tempos -, aber spätestens mit dem dritten Track „Ghetto Of Eden“ gut Fahrt aufnimmt. Schnelles, tiefergestimmtes Thrash-Riffing stößt, wie bereits gesagt, auf viele schwer groovende Passagen (in denen öfter mal OBITUARY vorbeischauen), gekrönt mit eingängigen, Hardcore-artigen Gangshout-Refrains. Das Prädikat „Metalcore“ könnte man hier also vergeben, allerdings eher im ursprünglichen Wortsinn, eben als Mischung aus Metal und Hardcore – von den üblichen Trademarks dessen, was heute „Metalcore“ heißt, ist nur wenig bis gar nichts zu hören.
So gelingt es TURBOCHARGED mit „AntiXtian“, ein fettes, eingängiges und oft mitreißendes Album zu präsentieren, das einen eigenständigen Sound fährt und Freunden der gepflegten Religionskritik mit dem Textkonzept (in dem Sinne, das es ausschließlich um Antireligiösität geht) runtergehen dürfte wie Öl. Dennoch fehlt dem Album der eine oder andere hervorstechende Song. So klingt „AntiXtian“ zwar zunächst wirklich gut (nach dem ersten Durchhören hätte ich gut und gerne acht Punkte gezückt), die Wirkung lässt aber aufgrund der fehlenden Höhepunkte schnell ab – nach mehreren Durchläufen ist dieses Album zwar immer noch gut, aber nicht mehr überragend. Fans von PANTERA, OBITUARY oder auch jüngeren SOULFLY (besonders auf „Conquer“ – in den Thrash-Passagen fallen einem einige Parallelen auf, allerdings ohne Weltmusik-Einflüsse) können aber trotzdem mal reinhören.
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