TULSADOOM veranstalten ein ziemliches Tamtam: Ein Bandname, der dem alten Schwarzenegger-Streifen und noch viel älteren Howard-Erzählungen über „Conan, den Barbaren“ huldigt, Leinen, Leder, Fell und Tiergebein auf der Bühne sowie ein bandeigenes Bier – in puncto Marketing lassen sich die Wiener zweifelsfrei nicht lumpen. Ach so, durch und durch „old school“ sind die Jungs selbstverständlich auch, ist ja Ehrensache.
Fast hätten wir’s vergessen: Musik machen die Österreicher auch noch, und das durchaus solide. So bietet der Fünfer auf seinem zweiten Langeisen „Storms Of The Netherworld“ eine Stunde knackiges Material. Die konsequenterweise als „Barbaric Metal“ bezeichnete Mixtur besitzt dabei eine ausgeprägte Thrash-Schlagseite („Nightwind“, „Tyrantfall“), verkocht Heavy-Metal- mit Rock-’n‘-Roll-Elementen („Storms Of The Netherworld“, „Shadows Over Lemuria“) und schlittert sogar in Kraut-/Space-Rock-Sphären („Dustlands“). Viele Songs zünden sofort, immer wieder stellt sich bei flotten Uffta-Beats und kernigen Riffs ein munteres Mitwipp-Gefühl ein.
Tatsächlich hat „Storms Of The Netherworld“ aber auch einige eklatante Schwächen. So ist der Sound der Platte für eine Studioaufnahme alles andere als „barbarisch gut“ – während die Gitarren durchaus ansprechend brazeln, klingen die Drums streckenweise furchtbar pappig, und auch der Bass – wenngleich ansprechend bedient – grätscht hier und da erschreckend hölzern dazwischen. All das wäre noch irgendwie zu verkraften, wenn da nicht Fronter King Totolva wäre, der über die gesamte Albumdistanz nicht nur absolut am Limit agiert, sondern auch den einen oder anderen durchaus peinlichen Auftritt hinlegt („Tyrantfall“, „Shadows Over Lemuria“). Immerhin haben TULSADOOM hier bereits reagiert und mit Sototh Dult mittlerweile einen neuen Mann ans Mikro geholt. Ob eben jener der Band zu mehr Klasse verhelfen kann, bleibt abzuwarten – ist aber durchaus wahrscheinlich.
Alles in allem bietet „Storms Of The Netherworld“ phasenweise durchaus gute Unterhaltung und vor allem eine ordentliche Gitarrenarbeit, präsentiert sich aber insgesamt als noch zu halbgar, um auf voller Linie zu überzeugen. Freunde traditionell geprägter Riffkost sollten zweifelsfrei einmal reinhören, objektiv aber gerade so noch fünf Punkte.
Kommentare
Sag Deine Meinung!