Das Wort „Tsubo“ kommt (laut metal-archives.com) aus dem Japanischen und bedeutet soviel wie Druckpunkt – entliehen ist der Name aus dem Splatter-Anime „Fist Of The North Star“, in denen der Held seine Feinde tötet, indem er gezielt auf bestimmte Punkte ihres Nervensystems schlägt. So viel zur Wortherkunft. Warum das Ganze? Nur für eine völlig plumpe Überleitung …
… denn kritische Punkte im Nervensystem wissen die Italiener TSUBO durchaus vereinzelt zu treffen. Von einer hundertprozentigen Trefferquote kann man zwar nicht reden, aber immerhin …
Wo andere Grindbands Material mit 25 Minuten Spielzeit (verteilt auf 30 Songs) als „Full-Length-Album“ deklarieren, heben sich TSUBO schon mal insofern ab, als dass sie nach einigen Demos, EPs und Splits erst jetzt ein erstes „ganzes“ Album raushauen – mit 20 Songs in etwas mehr als 35 Minuten. Ist genehmigt. Allerdings spielen TSUBO auch gar keinen reinen Grindcore, sondern vermischen diesen immer wieder mit Elementen aus Death Metal (soweit, so bekannt) und ab und zu sogar rockig-groovigen Passagen – das sorgt für Dynamik und Abwechslung, das bewirkt, dass die Platte trotz 35 Minuten hohen Aggressionspotenzials und Geschwindigkeitsüberschreitungen nicht zu langweiligem oder gar anstrengendem Dauergeprügel wird. Als Vergleich könnte man die üblichen Deathgrind-Größen, vorzugsweise aus den USA, nennen, mit dem Hinweis, man denke sich vermehrte Tempowechsel, groovende Passagen und etwas mehr Abwechslung als gewohnt hinzu … an DYING FETUS zu denken ist nicht ganz verkehrt, aber etwas mehr Oldschool-Grindcore-Einschlag; auch NAPALM DEATH-Alben der Mittneunziger könnten irgendwo ein Einfluss gewesen sein, aber TSUBO haben nicht ganz so viel Energie und Durchschlagskraft.
Alles in allem also wenig Neues – wenngleich TSUBO ihren Brei ein bisschen anders rühren als der Rest. Ein eigenständiger Sound ist also da, und „…Con Cognizione Di Causa“ kann vor allem mit dem Punkten, was vielen anderen Deathgrind-Bands völlig abgeht: Dynamik. Jetzt müssen die vier Jungs aus Latina nur noch lernen, jeden Song so treffsicher zu komponieren wie das fette „Nel Bene Nel Male“ oder das besonders leckere „La Quiete E La Tempesta“. Gefällt schon ganz gut, aber da geht noch mehr – ich bin gespannt, was da noch kommt.
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