Tsjuder - Throne Of The Goat 2017 (EP)

Review

Galerie mit 13 Bildern: Tsjuder - Graveland Festival 2024

1997 veröffentlichten die bis zu diesem Zeitpunkt weitestgehend unbekannten Norweger TSJUDER ihre Debüt-EP „Throne Of The Goat“. Diese klang damals zwar noch sehr viel rauschiger und rumpeliger als der technisch versierte, meist leicht angethrashte Stil, für den das Trio aus Oslo später bekannt und beliebt werden würde.

Frühe Genialität

Gleichzeitig ließ die Debüt-EP der Band schon früh die Unterschiede zwischen TSJUDER und jeder anderen, norwegischen Kellerband der Neunziger erkennen: Im Songwriting waren die Herren etwas ungehobelter, etwas scheuklappenfreier, während Nag und Co. bereits 1997 zeigten, dass auf technischer Ebene ganz passable Musiker hinter TSJUDER stecken. Düster-epische, aggressive Meisterwerke wie später zum Beispiel „Legion Helvete“ waren noch weit weg, aber ja: Die „Throne Of The Goat“-EP mit ihren zwei kompakten, aber für diese Art von Black Metal doch ungewohnt abwechslungsreichen Kompositionen (plus Intro und Outro) darf als früher Beweis für die Genialität von TSJUDER gelten.

„Throne Of The Goat“ – nicht nur neu veröffentlicht, sondern auch neu eingespielt!

Nur war „Throne Of The Goat“ lange nicht ganz einfach zu finden – dem leisten Season Of Mist nun Abhilfe. Und zwar präsentieren sie nicht nur ein einfaches Re-Issue der EP, nein, sie bieten Fans für ihr Geld nicht nur die Originaltracks, sondern auch eine komplette Neuaufnahme der EP. Letztere findet sich auf der A-Seite und ist im Songwriting nicht angepasst worden, der Sound erinnert jedoch eher an das infernalisch-heiße Wüten jüngerer TSJUDER-Alben, denn an das frostige Klirren der Frühwerke der Band.

Dieses neue Soundgewand rückt „Throne Of The Goat“ dann doch nochmal ein Stückchen weiter in die Nähe der aktuelleren TSJUDER – das muss einem sicher nicht gefallen, wenn man mit dem Original großgeworden ist, aber es ist ein interessantes Experiment. (Das übrigens sehr viel gelungener ist als zum Beispiel bei „Stormblåst“.) Zumal es ja die Originalaufnahme der EP auf der B-Seite gibt – unangetastet und nicht verschlimmbessert.

TSJUDER-Fans, aufgepasst!

Wer TSJUDER mag und „Throne Of The Goat“ noch nicht im Regal stehen hat, sollte hier zugreifen – die EP ist einfach ein frühes Vorzeichen späterer Großtaten der Band. Wer schon eine der älteren Editionen von 1997 oder 2002 hat – nun, Abwägungssache. Aber zumindest bietet die neue Version einen interessanten Blick auf alte TSJUDER-Kompositionen, die so klingen, wie sie anno 2018 von dieser Band kämen. Sämtliche Versionen kommen sowohl mit der Neuaufnahme als auch mit der Originalversion. Die EP wird digital, auf CD und in drei verschiedenen Vinyl-Versionen (rot: 150 Exemplare, weiß: 450 Exemplare, schwarz: unlimitiert) erhältlich sein.

31.05.2018

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37188 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

Kommentare