Tsjuder - Helvegr

Review

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TSJUDER haben ganze acht Jahre seit ihrem letzten regulären Album „Antiliv“ in die eisige Steppe ziehen lassen. Nun melden sich die norwegischen Black-Metal-Urgesteine aber nach langer Pause endlich mit ihrem neuen frostigen Hassbatzen „Helvegr“ zurück und servieren mitten im Sommer, aufgepasst…Eis mit Stil! Ba-dum tss.

Als wären TSJUDER nie weg gewesen

TSJUDER sind wahrlich keine Band, bei der man mit großen Überraschungen rechnen sollte, weshalb nennenswerte Veränderungen auch lediglich im Bandgefüge festzustellen sind. Mit AntiChristian verlieren die Satansbraten aus Oslo nicht nur ihren langjährigen Drummer, sondern auch den Mann mit dem wohl besten Black-Metal-Synonym aller Zeiten. Davon haben Nag und Draugluin aber nicht unterkriegen lassen und sich mit Jon Rice einen erfahrenen Sessiondrummer ins Studio geholt. Abgesehen vom Personalwechsel bleibt auf „Helvegr“ im besten Sinne alles beim Alten. Es gibt also mal wieder eiskalten, räudigen und überwiegend im Affenzahn runtergezockten Oldschool Black Metal um die Ohren gerotzt.

Dass trotz nahezu durchgängiger Auf-die-Fresse-Attitüde auch Melodien nicht zu kurz kommen, zeigt sich in kurzen Zwischenspielen wie im letzten Drittel von „Iron Beast“ oder bei den rasanten Flitzefingerleads von Stücken wie „Surtr“ und „Faenskap og Død“. Bei „Prestehammeren“, „Gamle-Erik“ und „Chaos Fiend“ wiederum würzen TSJUDER ihren rasenden Black Metal mit einer gehörigen Portion Thrash.

Kleine Verschnaufpausen gibt es erst auf der zweiten Albumhälfte. „Gods of Black Blood“ beginnt zwar auch chaotisch und flott, wird aber immer wieder durch so epische wie bitterböse Midtempo-Parts aufgelockert. Erhaben wird es auch mit dem Titeltrack, der neben dem instrumentalen Outro „Hvit Død“ als einziger Song durchgängig das Tempo drosselt und sich langsam zu einer tiefschwarzen, bedrohlichen Black-Metal-Hymne entwickelt, die auch ohne Dauerfeuer nichts von ihrer Garstigkeit einbüßt.

Es war einmal in Norwegen

Mehr braucht man zum neuen TSJUDER-Album eigentlich auch gar nicht sagen. Zusammen mit der klirrend kalten Produktion ergibt sich ein typisch norwegischer Sack Eiswürfel, der an diesen heißen Tagen für ein wenig Abkühlung sorgt. Wer kompromisslosen Oldschool Black Metal schätzt und das bisherige Oeuvre der Nordmannen mochte, wird auch von „Helvegr“ nicht enttäuscht. Für die nächste schwarzmetallische Rodelpartie lassen wir uns aber bitte nicht wieder acht Jahre Zeit.

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16.06.2023

"Musik hat heute keinen Tiefgang mehr." - H.P. Baxxter

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4 Kommentare zu Tsjuder - Helvegr

  1. nili68 sagt:

    Ich glaub‘ ich kann sowas nicht mehr beurteilen. Hab‘ nach 5 Sek. gezappt und irgendwann abgebrochen. Kann schon super sein, aber für sowas bin ich wohl nicht mehr die Zielgruppe. Hilft dem Album/Review nicht weiter, aber mir beim Klarwerden ein Stück. Ich muss aufhören überall drauf zu klicken, nur weil da Black Metal steht und IMO besseres Sachen nicht zu beachten und zu verpassen.

  2. Watu sagt:

    Tsjuder sind nie wirklich an mich ran gegangen, mir persönlich viel zu viel Klischee am Werk und „Affenzahn runtergezockter Oldschool Black Metal“ ist jetzt auch nicht gerade meine favorisierte Stilrichtung. Mag es da lieber atmosphärisch. Auch die Produktion mag kalt sein, ist gleichzeitig aber auch relativ glatt produziert, mehr Unterholz täte dem gut. Hat sicher seine Fans, für mich bleibt Tsjuder weiterhin irgendwie uninteressant, wenn die Qualität auch deutlich hörbar ist.

  3. imwald sagt:

    also ich finde das Album richtig gut, ein paar doch überraschende Elemente, die man beim vorzappen natürlich nicht wahrnimmt, machen Helvegr doch zum für mich zum zweitbesten Album von Tsjuder, sehr gute 8,5 Punkte

    8/10
  4. dan360 sagt:

    Wow, derbes Brett! Hatte ich gar nicht auf‘n Schirm.. könnte sich glatt in mein Jahres-Ranking vordrängeln!