Truppensturm - Salute To The Iron Emperors

Review

Warum in die Ferne schweifen, sieh‘, das Gute liegt so nah! So oder so ähnlich könnte wohl das Leitmotiv für das zweite TRUPPENSTURM-Album „Salute To The Iron Emperor“ lauten. Wer braucht da noch Finnland (ARCHGOAT) oder Kanada (BLASPHEMY), wenn die Heimat doch mindestens genauso brutales Material bietet?

Wobei dieser Vergleich zugegebenermaßen hinkt, denn obwohl alle drei genannten Bands sich des sogenannten War-Black-Metals bedienen, so tut dies doch jede Band auf ganz eigene Weise. Und die deutschen Vertreter tun es auf ultra-brutalem Weg. Hier gibt es keine Midtempo-Verschnaufpausen, hier gibt es permanent auf die Glocke. TRUPPENSTURM legen mit ihrem Zweitwerk die Messlatte für Aggression und Brutalität verdammt hoch. Die Drums rasen eigentlich permanent, die tiefen Gitarren sorgen für einen fiesen, hinterhältigen Klang, der permanent Gefahr auszustrahlen scheint. Dazu der natürlich keineswegs differenzierte, aber dafür umso passendere Sound, der das ganze Album dermaßen eklig und dreckig erscheinen lässt, dass es eine wahre Freude ist. Es entspricht zwar nicht dem gängigen Heavy-Metal-Denken, aber diese Musik befreit den Hörer nicht von Aggressionen, im Gegenteil, sie macht aggressiv! Jeder Buchstabe, den ich hier tippe, wird mit längerem Hören des Albums immer heftiger in die Tastatur gehämmert, jede weitere Disharmonie steigert den eigenen Rausch und man hat das Gefühl, es würden einem vor Anspannung jede Sekunde die Eingeweide aus dem Leib springen.

Genau das ist es, was ich von der Art Musik, die TRUPPENSTURM spielen, erwarte. Sie appelliert an die niedersten Instinkte, an das Biest im Manne/der Fraue. Dieser abgrundtief böse Gesang, die wilden Soli und die abnormalen Blast-Beats. Wie die Faust auf’s Auge, im wahrsten und besten Sinne des Wortes. Ich bin wirklich selten zu begeistern, vor allem, wenn es um (Black) Metal dieses Jahrtausends geht, aber „Salute To The Iron Emperor“ lässt mich einfach nicht mehr los. Vor allem auch, da die Songs, trotz des Chaos und der Raserei, einen hohen Wiedererkennungswert haben und sehr schnell im Ohr hängen bleiben, ohne sich nach mehreren Durchläufen genausoschnell wieder abzunutzen. So kann ich im Grunde TRUPPENSTURM einfach nur zu dieser fabelhaften Leistung gratulieren. Und jeder, wirklich jeder, der auf Black Metal, Death Metal und irgendeine andere Art von brutaler Musik abfährt, soll, nein MUSS hier zugreifen!

29.05.2010

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2 Kommentare zu Truppensturm - Salute To The Iron Emperors

  1. deathstorm sagt:

    sry aber so etwas schlechtes hab ich seit langem ned mehr gehört. ich mag ja schlecht prodzierten black metal aber das hier is zu viel xD man hör nix heraus alles voll der rumpelkammersound. vielleicht meine ich des auch nur weil ich grad ned so nüchtern bin aber ernsthaft eh da hör ich mir lieber les legions noires an

  2. SchauerlicherSchelm sagt:

    Wer dieses Album nicht kennt, der verpasst wirklich so einiges! Meine Ohren erfreuten sich so sehr, dass sie fast kotzten. Wie man auf dem genialen Artwork des vorherigen Albums schon vermuten konnte, regt der Sound mein Zwerchfell auch dieses Mal zum explodieren an. Wäre ich nicht, durch meinen Beruf als Klärbeckentaucher schon jede Menge Scheiße gewöhnt, so wäre ich bei dieser geballten Ladung audiblen Kotes wohl zu mancher Magenentgleisung geneigt. Kann ich jedem zum Abnehmen und jedem Bulimiekranken sofort empfehlen! Besonders hervorzuheben ist die lyrische Ausarbeitung der aggressiven Oden, des Schreibwerkes des genialen Frontmannes, glaube Alouatta war sein Name, die nur von seiner meisterhaften gesanglichen Umsetzung getoppt wird. Jeder, dem Musikalität und Harmonie am Herzen liegt und gefühlvoll betonte, ja engelsgleiche Gesänge bevorzugt, dem sei gesagt, dass TRUPPENSTURM das perfekte Beispiel dafür ist, wie sowas nicht geht.