Emocore, Hardcore, Metalcore… die Unterschiede zwischen diesen Genres werde ich wohl nie bis ins Detail nachvollziehen können. Meistens dient die Einordnung von Musik sowieso nur dazu, dem Hörer einen ersten, groben Überblick zu geben und wird später hinfällig, da die Meinungen diesbezüglich oft auseinander gehen. TROVER sind jedenfalls eine der Bands, wo ich mich mit der Zuordnung in eines der genannten Musikgenres sehr schwer tue. Wahrscheinlich sind sie eine Mischung aus allen drei und nicht einmal dann hätte man alle Einflüsse abgedeckt, die der junge Fünfer aus Espelkamp in seinen Sound integriert.
Dabei ist „jung“ das Stichwort. Zweifellos beherrscht jedes Bandmitglied sein Instrument mehr als durchschnittlich und auch das Zusammenspiel derer kann sich durchaus hören lassen. Allerdings wirken die Songstrukturen und zahlreich vorhandenen Ideen stellenweise noch ein wenig undurchdacht aneinander gereiht. Die oft zitierte Reife fehlt. Das ist sehr schade, denn mit den Ideen, die TROVER auf „Dawn Has Broken“ einbauen, hätten andere, alteingesessenere Bands gleich zwei oder drei Alben füllen können. Bestes Beispiel hierfür ist der Opener „Diary Of An Escape“. Außerdem gibt es in der Mitte des Albums einen Schnitt. Würde man die CD einlegen und „Count To Death“ als ersten Song zum Hören auswählen, käme einem niemals in den Sinn, dass das die Band ist, die auch die ersten fünf Lieder geschrieben hat. Die einen mögen das Abwechslung nennen, ich nenne es gesichtslos. Wem das als Beweis nicht reicht, der möge das fast schon punkige „Come Naked“ anspielen.
Mein persönliches Highlight der Scheibe ist „Doom“. Von der ersten Minute an legt es mit gehörigem Tempo los, um dann ein wenig durchzuhängen (Jungs, lasst die cleanen Vocals aus so einer geilen Nummer raus!) und gegen Ende hin allerdings wieder aufzudrehen.
Für ein Debütalbum, das in Eigenproduktion entstanden ist, geht „Dawn Has Broken“ so sicherlich in Ordnung, ohne allerdings groß für Aufmerksamkeit zu sorgen. Ich bin gespannt, wo der Weg von TROVER hinführen wird. Zeit hat da schon vieles verbessert. Wenn nun trotzdem jemand zu viel Geld übrig hat, empfehle ich eher auf ein Konzert zu fahren, da die Musik live mit Sicherheit besser rüber kommt als auf CD. Die Jungs bieten ihre Musik ohnehin kostenlos zum Download auf ihrer Homepage an. Wer also Interesse hat, sollte dort mal vorbeischauen!
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