Trollfest - Villanden

Review

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„Quaaaaak!“

Die vier Norweger von TROLLFEST haben auf ihrem ersten Album vom Höllenhund Garm gesungen, auf ihrem zweiten Album die Abenteuer von Brakebein und seiner Trollbande beschrieben, doch ihr drittes Album „Villanden“ handelt von einer gleichnamigen Wildente. Natürlich ist das keine normale Wildente, denn normal ist bei TROLLFEST schon gar nichts. „Villanden“ ist vielmehr eine genetisch modifizierte hybride Teufelsente, deren auffälligste Charakterzüge – und das ist die größte Gemeinsamkeit mit den vorgenannten Wesen – ihr Hass auf die Menschheit und ihr Durst nach Christenblut ist.

Durst ist aber generell ein gutes Stichwort, wenn es um die Beschreibung der Umtriebe von TROLLFEST geht, denn auch auf ihrem dritten Album legen die Norweger Zeugnis eben dieser Umtriebe ab: „Wo bin ich jetz aufgewacht?“ fragen sie im instrumentalen Opener, und nennen gleich im Anschluss die Ursache für diese temporäre Verwirrung: „Der JegerMeister“ war der treue Begleiter am Abend zuvor. Und da haben es Trollmannen, Mr. Seidel, TrollBANK und PsychoTroll ordentlich krachen lassen. Nebenbei haben sie aber auch eine verdammt bunte Mischung aus Humppa, Black Metal, Folk, Bluegrass und Klamauk eingespielt, die sich nicht mehr wirklich mit irgendeiner Band vergleichen lässt: FINNTROLL klingt nur noch selten durch, vielmehr erinnert „Villanden“ durch die Bläsereinsätze immer wieder an die abgedrehten Finnen von ALAMAAILMAN VASARAT. Und wenn die vier norwegischen Trolle beim abschließenden „Die Kirche undt der Mache“ schunkelnd einen Chor anstimmen, wird klar, dass sie einfach nur sehr viel Spaß beim Einspielen dieses Albums hatten.

Dabei darf man aber nicht den Fehler machen und „Villanden“ als Comedy-Produkt abstempeln: TROLLFEST sind eine äußerst schlagkräftige Truppe, die wunderbar dicht musiziert. Blastbeats, Black-Metal-Gitarren und –Gesang auf der einen Seite und folkige Melodien und orientalische Einflüsse auf der anderen: Bei TROLLFEST verbinden sich diese Elemente zu einer unglaublich homogenen Einheit. Und wenn dann beim Titeltrack die Teufelsente dazu quakt, bleibt kein Auge trocken. Keine Frage – entweder man liebt diese verrückten Norweger, oder man hasst sie. Ich tendiere ganz eindeutig zu ersterem, denn zum einen kann ich mich irgendwie mit „Per, Pål og Brakebeins Abenteuer[n]“ identifizieren, zum anderen gehen mir diese wilden Melodien nicht mehr aus dem Kopf. – „So be careful, Villanden is loose! Quack quack!!!“

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02.01.2009

- Dreaming in Red -

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