Trixter - New Audio Machine
Review
Erinnern wir uns zurück: Zu Beginn der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts waren diese Herren in der Heimat eine ganz große Nummer. Zwar sind sie nicht ganz so berühmt geworden, wie KISS, MÖTLEY CRÜE oder später SKID ROW. Dennoch konnten sich die Herren mit ihrem Debütalbum eine mehr als nur respektable Fangemeinde erspielen.
Nicht zuletzt dadurch erreichte besagtes Album bald Gold-Status und sorgte auch außerhalb der US of A dafür, dass sich der Name TRIXTER nachhaltig einprägen sollte. Auch wenn es in Europa niemals zum ganz großen Wurf gereicht hat, sollte es nach wie vor eine durchaus beachtliche Zielgruppe geben, die sich nun – nach dem vorübergehenden Ende der Truppe, die wie viele andere auch Mitte der 90er frustriert Haarspraydosen und Instrumente in die Ecke pfefferten – zum ersten Mal seit langer Zeit (genauer gesagt nach der Reunion im Jahr 2008, als man einige Gigs in Japan spielte und diese in Form von „Alive In Japan“ auch für die Nachwelt festgehalten hat) wieder an frischem Material aus dem Hause TRIXTER erfreuen darf.
Wer Experimente oder ähnliche Neuerfindungen der Band erwartet, oder auch nur eine Art „Sound-Modernisierung“, wie es einst bei DOKKEN oder WARRANT der Fall war, ist hier allerdings völlig falsch gewickelt. Viel eher darf man sich auf eine Zeitreise freuen und sich zeitgleich einmal mehr in die Drogerie seines Vertrauens begeben, um sich mit dem nötigen Haarspray (und es nur noch darum gehen mag, den Geruch davon zu inhalieren um in die richtige Stimmung zu kommen…) einzudecken. Das Quartett schafft es nämlich exakt dort anzuknüpfen, wo man einst, bevor das Phänomen namens „Grunge“ für jede Menge Konkurse innerhalb der Hair-Metal-Szene sorgte (und wohl auch so manchen Drogerie-Laden in den Ruin trieb), stand und amtlich losrockte.
Vom lässig intonierten, groovenden Opener „Drag Me Down“ bis zum Finale in Form des mit einem dezenten AOR-Flair versehenen „Walk With A Stranger“, offeriert die Band erfrischende, traditionelle Klänge, die nicht nur bei den alten Fans für Furore sorgen werden, sondern auch beim Nachwuchs, sofern sich dieser nicht nur mit dem „Zeitgeist“, sondern auch mit „Musik-Historie“ beschäftigt.