Trivium - Ascendancy

Review

Es ist schon immer wieder spannend zu beobachten, welche Stilbezeichnungen sich über die Jahre entwickelt haben. Eine der wohl bedeutungsvollsten war die New Wave Of British Heavy Metal (NWOBHM), deren Anführer ohne Frage die eisernen Jungfrauen waren. Nun schwappt eine neue Welle über den großen Teich, die den verheißungsvollen Namen New Wave Of American Heavy Metal (NWOAHM) trägt und mit TRIVIUM einen kräftigen Sprössling in unsere Arme legt. Harmonien wohin man auch hören mag und alle mit einem leuchtenden Anstrich der Jungfrauen. TRIVIUM gehen dabei eine ganze Ecke aggressiver zu Werke und hüllen die Harmonien, die in regelmäßiger Häufigkeit in ohrgiastischen Höhepunkten gipfeln, in ein Gewand aus treibenden Riffs und rasenden Drumparts, die selbst KILLSWITCH ENGAGE-Anhänger aufhorchen lassen dürften. „Drowned And Torn Asunder“ und „Like Light To The Files“ sind nur zwei Exempel für die kompositorische Ausnahmestellung der Band und den Quantensprung, den man seit dem letzten, schon beachtlichen, Album „Ember To Inferno“ vollzogen hat. Gesanglich hechtet sich Frontröhre Matt Heafy von heißerem Gekreische bis hin zu opulenten cleanen Parts mit Gänsehautgarantie. Hinter jeder Ecke lauert eine weitere Überraschung, die einen zu massivem Propellerbanging verführt. Hier blitzt eine wunderschöne Gitarrenmelodie auf, dort schneidet eine mächtige Drumsalve die sonst geradlinige Marschrichtung des Albums. Dazu gesellen sich die markanten Vocals. TRIVIUM kreieren mit „Ascendancy“ ein modernes Werk des Heavy Metal, das in dieser Form einen würdigen Nachfolger einer für viele Bands prägenden musikalischen Epoche darstellt.

Wer KILLSWITCH ENGAGE zu seinen Favoriten zählt, wird dieses Langeisen lieben. Ich für meinen Teil setze diese Meisterleistung noch einen Tick vor das viel gelobte „The End Of Heartache“. TRIVIUM schieben sich mit diesem Album ganz weit nach vorne und ich wage zu behaupten, wenn man den Weg mit dieser Vehemenz weiter beschreitet, werden TRIVIUM eine ähnliche Relevanz für die New Wave Of American Heavy Metal haben, wie seinerzeit IRON MAIDEN für das britische Pendant.

14.04.2005
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