Triumvir Foul - Onslaught To Seraphim

Review

Im Hochsommer kommt Death Metal besser als Black Metal. So hat das US-Duo TRIUMVIR FOUL aus dem Umfeld von unter anderem ASH BORER, DAGGER LUST und ADZALAAN nach 2015 und 2017 mal wieder Zeit, sich um sein drittes Full-Length-Album namens „Onslaught To Seraphim“ zu kümmern. Grundsätzlich drehen die beiden Herren aus Portland, Oregon, dafür nicht an ihrem Stil, auch ihre 2022er-Platte klingt noch immer wie ein dreckiger, abgründiger Bastard aus AUTOPSY, frühen INCANTATION, der okkulten Herangehensweise von GRAVE MIASMA und Konsorten sowie der Kompromisslosigkeit solcher Trümmertruppen wie den Spaniern TEITANBLOOD. Klar soweit?

„Onslaught To Seraphim“: abgründig, infernalisch, musikalisch überzeugend

Gut, denn obwohl TRIUMVIR FOUL wenig Eigenständigkeit bieten, kommt man nicht umhin, ihnen zumindest eine eigene Handschrift in Bezug auf das Songwriting zu attestieren. „Onslaught To Seraphim“ steckt nicht nur ganz tief in den Abgründen der Welt fest, nur knapp vorm Eingang zur Hölle, sondern weiß auch über seine Atmosphäre hinaus zu überzeugen. Denn musikalisch haben die beiden Amis durchaus einige Asse im Ärmel, wenn sie zum Beispiel immer wieder auf überraschende Breaks zwischen Doom und kompromisslosem Blasten setzen, besonders gelungen ist ihnen das in „Domini Befallen (To Doom)“. Hinzu kommen durchaus eingängige Death-Metal-Riffs, deren Schmissigkeit gut zu dem Album passt, obwohl sie es nach allen Regeln der Kunst nicht dürfte – zum Beispiel in „Serpents‘ Gnash For War“. Auch nicht zu verachten ist der atmosphärische Mindfuck, wie ihn TRIUMVIR FOUL in „Bašmu Enthralled, Horned Creation“ oder in der zweiten Hälfte des abschließenden Titeltracks präsentieren.

TRIUMVIR FOUL stehen für hochwertige Death-Metal-Kost mit Okkultismusbeilage

„Onslaught To Seraphim“ hat also durchaus seine Höhepunkte, die zwei Köpfe dahinter nehmen ihre Hörer auf unterschiedliche Arten und Weisen gefangen, ohne dass ihr drittes Album auch nur in die Gefahr gerät, nach Zusammenhanglosigkeit zu stinken. Nein, TRIUMVIR FOUL liefern auch 2022 gewohnt hochwertige Death-Metal-Kost mit Okkultismusbeilage ab und legen die Messlatte für vergleichbare Bands ziemlich hoch. Kein Highlight des Death-Metal-Genres insgesamt, aber innerhalb dieser kleinen Nische, in der sich „Onslaught To Seraphim“ wohlfühlt, ist das schon große Kunst.

25.07.2022

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6 Kommentare zu Triumvir Foul - Onslaught To Seraphim

  1. ClutchNixon sagt:

    Diese Art von Mucke klingt für mich stets wie eine Gelegenheit, die eigene musikalische Unbedarftheit hinter angesagtem Kvlt verbergen zu können. Das hier frecher Schrott, der sich selbst dann nicht hätte Death Metal schimpfen dürfen, als dieses Genre seinen ersten Frühling erlebte. Die gegenwärtige Renaissance besagten Stils, bietet aber auch den hier gegenständlichen Arschbomben ein Forum. Leider.

  2. ClutchNixon sagt:

    Korrektur: ‚Das hier IST frecher…‘

  3. Watutinki sagt:

    Richtig geiles Teil, für mich ein Highlight in diesem Jahr!

  4. nili68 sagt:

    Nichts, was ich ständig hören würde, aber da gibt’s Momente für.. aber ich kann bedingt ja auch etwas mit REVENGE anfangen. Ich höre sowas aber auch nicht genug, um die Qualität in diesem Bereich fachlich zu bewerten, aber manchmal langt mir auch böser Krach. Halt nichts für Kommerz-Metaller. 😛

  5. Kazanian sagt:

    @ClutchNixon
    Hi, musikalische Unbedarftheit kann ich hier beim besten Willen nicht erkennen. Die Gitarren spielen klare Riffs und das Schlagzeug ballert genretypisch klassisch. Stimmlich klingt das schon ziemlich gurgelnd aber das passt auf jeden Fall. Besser als irgendein standartisierter DM Gesang. Mich erinnert die Musik auch an ne Mischung aus Autopsy und Teitanblood. Schön modrig das Ganze…
    Warum sich das nicht Death Metal nennen darf, verstehe ich nicht.

    7/10
  6. Gabbagandalf sagt:

    Ein schöner Haßbatzen, schön „dicht“, erinnert ein wenig an Portal oder Ulcerate, aber dreckiger, ekliger, der Vgl. mit Teintanblood passt, ich finds geil!

    7/10