Triumpher - Spirit Invictus
Review
Schon mit ihrem letztjährigen Debüt „Storming The Walls“ konnten TRIUMPHER im Heavy-Metal-Underground für einiges Aufsehen sorgen. Auch mit ihrem zweiten Album „Spirit Invictus“ dürften die Griechen Fans von gleichermaßen epischem wie messerscharfem Traditionsstahl im Allgemeinen und von alten MANOWAR im Besonderen wieder vor Freude Pipi in die Augen treiben.
TRIUMPHER ziehen mit geschärfter Klinge in die Schlacht
TRIUMPHER machen keinen Hehl daraus, welch große Inspirationsquelle besonders die 80er-Phase der New Yorker mit Ross The Boss an der Axt für ihren Sound war. Und so zieht einem das rabiate „Arrival Of The Avenger“ dann auch sogleich mit durchgetretenem Gaspedal und schreddernden Gitarren einen blutigen Scheitel, während der Gesang von Mastermind Mars Triumph erneut verblüffend an einen jungen, angepissten Eric Adams erinnert.
Allerdings verkommen TRIUMPHER dabei nie zum reinen Abklatsch. Sie erweitern ihren ohnehin schon kernigen Heavy Metal nämlich gekonnt um Elemente aus den extremeren Subgenres unser aller Lieblingsmusik. Neben teils thrashiger Wucht und dem ein oder anderen tiefen Growl von Mars Triumph finden sich auch dezente Black-Metal-Einflüsse im Sound der Hellenen wieder, die sich wie etwa beim Titelstück in angriffslustig flirrendem Tremolo manifestieren.
Bei aller Härte haben TRIUMPHER aber vor allen Dingen ein Händchen für jene dramatische Epik, die griechischen Metalbands wohl einfach im Blut zu liegen scheint. Beim mächtigen Refrain von „Athena“ schießt die Faust jedenfalls ganz automatisch gen Himmel und der Bierbauch wird zur stolz geschwellten Heldenbrust. Nicht weniger mitreißend gestalten sich auch „Alexander“, das in der Bridge erneut um eine Prise skandinavischer Schwärze ergänzt wurde und der Rausschmeißer „Hall Of A Thousand Storms“, bei dem TRIUMPHER mit treibenden Marschrhythmen, erhabenen Chören und ausladenden Soli nochmal sämtliche Register ziehen.
„Spirit Invictus“ ist ein triumphales Zweitwerk
Kurzum, „Spirit Invictus“ ist ein Freudenfest für alle Fans traditionellen Heavy Metals, die sich noch an Zeiten erinnern, in denen Fellpuschen und lederne Schlüpfer das Peinlichste an MANOWAR waren. Doch obwohl deren Einfluss vor allem durch den Gesang zu jeder Zeit präsent ist, schaffen es TRIUMPHER, dem ikonischen Sound durch das geschickte Ergänzen zusätzlicher Stilmittel ihren eigenen Twist zu verleihen.
So verkommen die Griechen zu keiner Zeit zum bloßen Abklatsch, ganz im Gegenteil. Sie lassen ihre Vorbilder ziemlich alt aussehen und es wäre doch schwer verwunderlich, wenn Joey DeMaio und Co. mit ihrem für 2025 angedrohten neuen Album auch nur annähernd diese Qualität erreichen.
Triumpher - Spirit Invictus
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Epic Metal, Power Metal, True Metal |
Anzahl Songs | 8 |
Spieldauer | 39:49 |
Release | 25.10.2024 |
Label | No Remorse Records |
Trackliste | 1. Overture to Elysian 2. Arrival Of The Avenger 3. Athena (1st Chapter) 4. Spirit Invictus 5. Alexander 6. Shores Of Marathon 7. Triumpher 8. Hall Of A Thousand Storms |