Trinity Site - After The Sun

Review

Déjà vu, das ist der erste Eindruck beim Auspacken von „After The Sun“, dem Albumdebüt der Unterfranken TRINITY SITE . Da hat man doch erst vor ein paar Monaten eine Band rezensiert, die sich ebenfalls dem Melodic Death verschrieben hat und sich für ihr Debüt auch ein recht ähnliches Motto überlegt hat. „The Fire Of A Thousand Suns“ von DECAYING DAYS beschäftigt sich mit der Zerstörung durch eine Atombombe. Dabei fällt auch ein Zitat, das durch J. Robert Oppenheimer, den Vater der Atombombe, bekannt wurde. Eben jener benannte auch die Bombe „Trinity“, deren Testort eben „Trinity Site“ heißt. Die Cover der Alben sind sich dann auch nicht ganz unähnlich. Wo sich DECAYING DAYS allerdings die finnische Gangart des Melodic Death ausgesucht haben, verschreiben sich TRINITY SITE der schwedischen.

Nicht falsch verstehen, der Vergleich sollte kein Vorwurf von mangelnder Originalität sein. Beide Bands haben auf jeden Fall ihre eigenständigen Stile, und das ähnliche Thema – auch bei TRINITY SITE geht es endzeitlich zu – ist wahrscheinlich schnöder Zufall. Verpackt ist das Ganze dann vorwiegend in wirklich druckvoll daherkommende Uptempo-Passagen, denen die im Melodic Death obligatorische Melodie aber auch nicht fehlt. Gerade bei den Gitarrenmelodien fühlt man sich ab und zu an die Feder von Michael Amott erinnert, was die Vergleiche mit ARCH ENEMY, die bereits mancherorts gemacht wurden, durchaus rechtfertigt.

TRINITY SITE zeigen sich druckvoll-melodisch

Die ersten paar Songs hinterlassen auch sofort einen wirklich tollen Eindruck. Vor allem der Opener und Titeltrack „After The Sun“ kommt dabei noch etwas härter daher. Wirklich melodisch geht es dann mit „March Of The Condemned“ weiter. Eher gegen Ende ist „Still Waters“ angesiedelt, der sich als absolutes Highlight auf dem Album herausstellt. Vor allem Aufbau und Melodie punkten, aber auch die etwas höhere Komplexität, vor allem in den Tempowechseln.

Jammern auf hohem Niveau

Weniger überzeugen dann aber „Beyond The Rim“ und „Humanize Me“, die einfach nicht so zünden wie der Rest. Etwas mehr Abwechslung hätte es ab und an auch gerne geben dürfen. Der Stil gefällt zwar, aber gerade Hörer, die nicht automatisch auf diese Art von Melodic Death anspringen, dürften etwas mehr zum dran festhalten brauchen, um sich wirklich überzeugen zu lassen. Vor allem für Genrefans aber eine definitive Hörempfehlung, da das eher Jammern auf hohem Niveau ist, und TRINITY SITE mit „After The Sun“ insgesamt ein wirklich starkes Fast-Debüt hinlegen, die EP „Ex Inferis“ gab es nämlich auch schon.

25.06.2017

headbanging herbivore with a camera

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