Trigger The Bloodshed - Purgation

Review

Galerie mit 6 Bildern: Trigger The Bloodshed - Summer Breeze 2011

Die Verschmelzung von Death Metal und anderen, zeitgemäßeren Extremen ist so etwas wie der Trend der Stunde. Häufig verwendet man dafür den Begriff Deathcore, unter den für Viele ab sofort alles zu fallen scheint, was ordentlich Lärm macht, seine Wurzeln im Death Metal amerikanischer Prägung hat und sich modernen Einflüssen nicht verschließt. Eine Art „New School Death Metal“, wenn man so will, zelebriert von jungen Bands denen die Metalcore-Schublade zu trendy und die reine todesmetallische Schiene scheinbar zu altbacken, zu eindimensional oder dennoch zu wenig zeitgemäß ist.

TRIGGER THE BLOODSHED sind der neueste Hoffnungsträger für Rising Records. Die Briten sehen sich selbst viel Näher an den alten Death Metal-Helden als an der für einige schon zur unsäglichen Plage gewordenen Metalcore-Riege. Das kann man grundsätzlich unterschreiben, zu dem berstenden, für meinen Geschmack etwas zu fett, dicht und undurchlässig produzierten Todesinferno gesellt sich noch ein bisschen Grindcore, die ganze Scheibe ist die Demonstration eines stetig donnerndes Blastbeat-Kommandos, das ohne Rücksicht auf Verluste die kriegslüsternde Gefolgschaft mit einigen gezielten Tritten ins Jenseits zu befördern versucht. Das macht alles eine Weile lang Sinn, nach einigen schmerzverzerrten Abwehrversuchen wirkt das ganze Inferno aber zunehmend harmlos, weil berechenbar. So liefern uns TRIGGER THE BLOODSHED mit „Purgation“ zwar ein amtliches Vorbeben, die endgültige Reinigung (was der Albumtitel übersetzt bedeutet) müssen aber noch andere vollführen, denn dafür verliert das Gebräu nach einer Weile an Effektivität.

Die Band kann die verwendeten Mordwaffen bedienen, sie kennt die technischen Eigenschaften und wendet sie an. An der Präzision und Durchschlagskraft muss allerdings noch ein bisschen gearbeitet werden. Auch Extreme brauchen ein bisschen Durchsichtigkeit, damit sie ihr Ziel nicht verfehlen. So wäre es zu wünschen, dass TRIGGER THE BLOODSHED in Zukunft mit einem etwas angemesseneren, weniger überladenen Sound, und vor allem mit ein paar einprägsamen, kompositorisch hervorstechenden Songs taktisch noch einmal umdenken. Und dann werden sie den Hörer vielleicht nicht nur betäuben, sondern ihn vielleicht zunächst in ein Koma versetzen, und irgendwann eliminieren.

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10.08.2008

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