Tribulation - Hamartia

Review

Galerie mit 18 Bildern: Tribulation - Party.San Metal Open Air 2023

Mit „Hamartia“ veröffentlichen TRIBULATION nach dem letzten Album „Where the Gloom Becomes Sound“ (2021) eine neue EP über vier neue Songs. Die EP ist die erste Veröffentlichung mit dem neuen Gitarristen Joseph Tholl (VOJD, ex-ENFORCER), nachdem sich die Wege der schwedischen Band und Hauptsongwriter/Gitarrist Jonathan Hultén getrennt hatten. Wie wirkt sich der Wechsel an auf den Sound von TRIBULATION aus?

„Hamartia“ – die neue EP von TRIBULATION

„Hamartia“ ist ein Begriff der griechischen Tragödie und bedeutet dort eine menschliche Verfehlung; in der Bibel im Neuen Testament findet sich der Begriff deutlich häufiger und stellt die gesamte Schuld, die Sünde der Menschheit dar. Passend also für eine Band wie TRIBULATION, die durchaus die düstere Tragik in sich trägt – klanggewordene Finsternis.

Musikalisch machen TRIBULATION da weiter, wo sie mit „Where the Gloom Becomes Sound“ aufgehört haben und beschreiten weiter den spätestens mit „Children Of The Night“ (2015) eingeschlagenen Pfad. Der dunkle, stilvolle Titelsong „Hamartia“ ist ein klassischer eingängiger TRIBULATION-Hitsong und bietet melodische, gephaste Gitarren, untoten Gesang; ist treibender Gloom Rock bis Metal im Mix mit Gothic und Post Punk. Dichte, gespenstische Atmosphäre, unverkennbar TRIBULATION. Schon hier zeigt sich, dass sich der erstklassige Joseph Tholl gut in den Gesamtsound der Band einfügt, welcher eben gerade auch von den in Moll tönenden harmonischen und disharmonischen Gitarrenschichten getragen wird.

Am spannendsten ist natürlich die Tholl-Komposition „Axis Mundi“ im Hinblick auf die zukünftige Ausrichtung der Schweden. Das Stück ist stilistisch ähnlich gelagert wie der Titelsong, lebt von einem makabren, treibenden Swing, luftig vielschichtiges Arrangement, verspielter, melodischer Gitarrenarbeit und mitreißender Refrain. Das siebenminütige „Hemoclysm“ mit epischer Struktur ist sehr ambitioniert, mit zunächst cleanen Gitarren, sakralen Chor-Einlagen, schleichenden melancholischen Riffs, ausladendes Lead-Break, morbide cineastisch mit viel Doom, viel Gothic, dabei stets geschmackvoll. Abgeschlossen wird „Hamartia“ mit dem BLUE ÖYSTER CULT Cover „Vengeance (The Pact)“. Die Ausführung ist typisch TRIBULATION modrig, mit Andersons vampirischem rauem Gesang in den Strophen, welcher im Refrain klar wird und etwas an Tobias Forge (GHOST) erinnert, aber natürlich deutlich dreckiger.

Fazit

TRIBULATION folgen mit der hervorragenden EP „Hamartia“ ihrer bisherigen Entwicklung weiter. Der Weggang von Hultén hat zumindest auf EP-Länge keine negativen Auswirkungen. Wie das nächste Album klingen wird, bleibt spannend.

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29.03.2023

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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1 Kommentar zu Tribulation - Hamartia

  1. Schraluk sagt:

    Irgendwie mag ich die jetzt gar nicht mehr, obwohl sich jetzt so viel auch nicht verändert hat. Könnte an mir liegen.