Tribe After Tribe - M.O.A.B.

Review

Lange sechs Jahre hat es gedauert bis Robbi Robb, Kopf der musizierenden Vereinigung TRIBE AFTER TRIBE, das neue Album „M.O.A.B.“ seiner Truppe in die Läden stellen konnte. Nun ist es endlich öffentlich erhältlich und was soll ich sagen… es ist großartig geworden.

Der gebürtige Südafrikaner hat eine bewegende, von politischen Extremen geprägte Geschichte hinter sich, auf die ich hier allerdings nicht näher eingehen möchte, denn darüber kann man ausführlich auf der Bandwebsite nachlesen. Das Erlebte hört man seiner Musik auch heute noch deutlich an und selbstverständlich spielt auch seine Herkunft eine entscheidende Rolle in den Kompositionen und den entsprechenden musikalischen Ausführungen TRIBE AFTER TRIBEs.

Geboten wird eine Art African Rock (für alle die, die unbedingt eine Schublade benötigen), inklusive Tribal-Drumming und allerlei traditionellen Klängen des afrikanischen Kontinents. Diese Kombination aus Rock und ethnischen Sounds ist bis heute einmalig; zumindest in dieser speziellen Form wie sie TRIBE AFTER TRIBE präsentieren. Auch wenn TRIBE AFTER TRIBE ihre früheren Glanztaten, wie das selbstbetitelte Album von 1992 oder den ’93er Geniestreich „Love Under Will“, welches mein persönliches Highlight in ihrer Discography darstellt, mit „M.O.A.B.“ nicht übertreffen können, haben sie ein exzellentes, aufwühlendes Stück Musik abgeliefert.

Ich habe lange überlegt, hier auf die musikalischen und lyrischen Inhalte des Albums einzugehen, aber ich bin fest der Meinung, dass jeder diese Elemente für sich selbst entdecken sollte. „M.O.A.B.“ besitzt eine starke Ausstrahlung und versprüht diese gewisse Magie eines Ausnahmewerkes, die vermutlich jeder anders wahrnimmt, weshalb ich den potentiellen Hörer relativ vorbehaltlos an dieses Album herangehen lassen möchte.

Eine interessante Info ist sicherlich noch, dass am Bass unter anderem Joey Vera ausgeholfen hat. Ohnehin hat sich Robbi Robb wieder eine recht große Schar an (eher unbekannten) Musikern an Bord geholt, was der Scheibe jedoch verdammt gut getan hat, da man die vielen unterschiedlichen Einflüsse fantastisch heraushören kann. Im Falle TRIBE AFTER TRIBE trifft demnach das Sprichwort „Viele Köche verderben den Brei“ nicht zu, und die Zügel hält ohnehin Robbi Robb in der Hand, sodass wir hier eher von einer gelungenen Vereinigung verschiedener Musiker sprechen können.

Ich möchte nun nicht mehr viele Worte zu „M.O.A.B.“ verlieren, außer vielleicht noch eine Empfehlung abgeben, wie man dieses Album adäquat genießen kann: Sorgt für eine entspannte Atmosphäre (damit die Spannung in den Songs aufgesogen werden kann), beseitigt Störfaktoren (Telefon, Klingel etc.) und hört diese Musik um Gottes Willen auf einer halbwegs vernünftigen Anlage und nicht auf einem Aldi-CD-Player.

So klingt moderne, eigenwillige, unangepasste Rock-Musik.

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04.04.2008

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