TRI STATE CORNER sind eine deutsche Band, die außerdem polnische und griechische Wurzeln hat. Was in heutigen Zeiten erst mal recht trivial klingt, ist in vorliegendem Fall jedoch eine glückliche Fügung, denn die Band benutzt tatsächlich entsprechende Stilmittel in ihren Songs. Das betrifft zum einen die originellen Melodien und zum anderen den gelegentlichen Einsatz eines Bouzouki.
Trotzdem muss man den Gedanken an griechische Folklore, die aus einem Restaurant-Lautsprecher plärrt, aus seinem Kopf verbannen, denn TRI STATE CORNER spielen modernen Rock, der mit Klischees absolut nichts am Hut hat. Hier geht es darum, traditionelle Instrumente und Stilmittel in die eigene Musik zu integrieren. Dabei werden allzu kitschige Momente, die man oft bei „Metal meets Klassik“-Projekten ertragen muss, gekonnt umschifft.
Auf „Changes“ sitzt jedes Arrangement, jeder Chorus ist einprägsam, alles ist gut durchdacht. Der Opener ‚Ela Na This’ fällt dabei besonders auf, denn er wird am auffälligsten von einer Bouzouki-Melodie getragen. Diese verbindet sich mit Riffing irgendwo zwischen klassischem Hardrock und Alternative Rock und mündet in einen zuckersüßen Chorus, dem ein wenig Sehnsucht anzuhören ist. Aber auch drei der anderen Stücke können überzeugen, stellenweise sogar begeistern. Die Ballade ‚Sorry Baby’ fällt als einziger Track ein wenig ab, denn obwohl der Chorus von rauen Vocals mit Southern-Flair getragen wird, verlaufen sich die Strophen in Boygroup-Kitsch.
TRI STATE CORNER beherrschen neben einem guten Händchen für ansprechende Songs noch eine besondere Kunst. Man fühlt sich nämlich einerseits permanent an irgendetwas anderes erinnert, kann auf der anderen Seite aber nur selten spezifizieren, an was. So hat es die Band geschafft, sich in der Tradition zahlreicher Rockbands eine eigene und originelle Nische zu schaffen.
Es bleibt abzuwarten, ob die Band auf der Distanz eines gesamten Albums ein ähnlich hohes Niveau halten kann. Da würde ich mir dann einen etwas fetteren Sound und vielleicht ein wenig mehr Biss wünschen. Ich würde es auch begrüßen, wenn der Einsatz exotischer Instrumente weiter ausgebaut würde. Das ist es nämlich, was die Band neben ihrem Talent für eingängige Songs zu etwas Besonderem macht.
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