Treponem Pal - Furytales

Review

Das auf ambitionierte Re-Releases spezialisierte Label Metal Mind Productions hat sich den unbestrittenen Pionieren des Industrials in Frankreich angenommen. TREPONEM PAL entstanden in der Blütezeit des Industrial, als ein paar ausgewählte Bands aus Europa mit ihrer Musik allmählich aus dem Untergrund hervortraten und dem Exotengenre zu ernstzunehmender Größe verhalfen. Als sie sich 1998 nach 12 Jahren verabschiedeten, hatten sie vier international angesehene und respektierte Alben in der Tasche.
Mit „Furytales“ erhält man nun die Gelegenheit, die bedeutenden, frühen Alben der Band in neu gemasterter Form zu erleben. Das selbstbetitelte Debüt „Treponem Pal“ (1989), „Aggravation“ (1991) und „Excess & Overdrive“ (1993) wurden behutsam bearbeitet, ohne jedoch etwas von ihrem rauhen Charme zu verlieren. Das ist der Sound der späten 80er und frühen 90er, der Sound von Bands wie SKINNY PUPPY, MINISTRY, YOUNG GODS, KMFDM und PRONG. Wer nach den essentiellen Alben dieser Phase sucht, kommt an den Werken von TREPONEM PAL nicht vorbei.

Auf einer vierten CD gibt es bisher unveröffentlichte Live-Aufnahmen, die im Laufe des Jahres 1992 gemacht wurden. Der Sound kommt sehr gut rüber, und die Songs zeigen eine virtuose Band, die nicht einfach stur ihr Programm runterspielt. Bei solchen Klassikern wie dem Kraftwerk-Cover „Radioactivity“ wird die Atmosphäre eines TREPONEM PAL-Gigs fühlbar. Zusätzlich zu den Alben und der Live-CD gibt es eine DVD mit den Videoclips zu „Pushing You Too Far“ und „Excess & Overdrive“, sowie sechs Livesongs, die an unterschiedlichen Orten über die Jahre hinweg aufgenommen wurden. Für das Alter der Aufnahmen ist die Qualität größtenteils ok, es handelt sich ja immerhin nicht um Vollprofi-Aufnahmen.

„Furytales“ kommt als übergroßes Digipak in einem Schuber und mit einem 32-seitigem Booklet. Dort finden sich die Originalcover der Alben, alle Songtexte, Credits und haufenweise Fotos der Band. Ich persönlich stehe zwar nicht so auf diese supergroßen Boxen (noch größer als eine DVD-Box, die Dinger passen einfach nicht ins Regal :), aber grundsätzlich ist die Ausführung sehr sehenswert und sehr gut gelungen. Wer sich nicht auf die mühselige Suche nach den Frühwerken machen will, die ohnehin sehr schwer zu bekommen sein dürften, der ist mit „Furytales“ bestens bedient. Die Box ist auf 2000 Stück limitiert und handnummeriert.

Dass „Higher“ (1997) in dieser Box fehlt, ist kein großes Manko. Nicht, weil dieses Album leichter zu beschaffen wäre, sondern weil es TREPONEM PAL viel offener und experimentierfreudiger zeigte und deshalb etwas aus dem Rahmen springen würde. „Furytales“ dokumentiert eindrucksvoll die Phase von TREPONEM PAL, in der sie zu den Industrialgrößen ihrer Zeit gehörten, und neu aufsteigende Bands durch ihren unvergesslichen Sound inspirierten.

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08.03.2008

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